"Trutzgebete" nennt Inge Glaser aus Salzburg, Autorin zahlreicher Lyrikbände, Erzählungen und eines umfangreichen Romans, ihr neuestes lyrisches Werk.
Trutz und Trotz, Hader, Anklage und Klage schleudern die Gedichte Gott entgegen, empören sich über den Herrn, der so viel Unglück, Verderben, Schuld und Ungerechtigkeit nicht verhindert, sondern zulässt.
Das erste Drittel der vierundsechzig Gedichte beklagt die Ferne Gottes, der die Menschen und die Welt in unzureichenden Verhältnissen belässt.Diese Gedichte führen Klage gegen die Abwesenheit Gottes ("Herr, bist Du nicht an Bord?"), sein Schweigen ("Herr, hat es Dir die Rede verschlagen?"), fragen nach dem Sinn des Gebets und rechnen mit Fehlentwicklungen kirchlicher Institutionen ab.
Der Mittelteil des Bandes enthält etwa zwanzig Gedichte, die Themen aus dem Alten und Neuen Testament sowie aus dem Kirchenjahr aufgreifen. Dominiert hier zu Beginn noch die Klage, so stellen die Gedichte nun vermehrt Fragen, z.B. zur Kluft zwischen der Weihnachtsbotschaft und dem gnadenlosen Kommerz oder zur schwierigen theologischen Frage der Dreifaltigkeit.
Im abschließenden Drittel sind der Wunsch nach Versöhnung mit Gott, die Sehnsucht nach einem Weg zum Herrn, die Bitten um Schutz und Geborgenheit thematisiert. In diesen Gedichten wird erkennbar, was die Triebkräfte für Klage, Trutz und Hader waren: die tiefe Sehnsucht nach einer gerechten Welt, der Wunsch von Gottangenommen zu sein und das Verlangen nach Vereinigung im Glauben.
In ihren Gedichten bedient sich die Autorin durchaus auch umgangssprachlicher Elemente, die sie aber bewusst verwendet, vor allem wohl deshalb, um dem falschen Pathos eines "hohen poetischen Tons" zu widerstehen. In den Gedichten wechseln freie Rhythmen mit Binnen- und Endreim, vertraute Töne aus Kindheitsgebeten verschränken sich mit dem Wortschatz der Bibel, Redewendungen der Alltagssprache verbinden sich mit Fragen, die sich jeder wohl schon gestellt hat.
Die Gedichte haben den christlichen Glauben als religiöses Fundament, sprechen aber darüber hinaus allgemeine Grundfragen des Menschseins an.
Trutz und Trotz, Hader, Anklage und Klage schleudern die Gedichte Gott entgegen, empören sich über den Herrn, der so viel Unglück, Verderben, Schuld und Ungerechtigkeit nicht verhindert, sondern zulässt.
Das erste Drittel der vierundsechzig Gedichte beklagt die Ferne Gottes, der die Menschen und die Welt in unzureichenden Verhältnissen belässt.Diese Gedichte führen Klage gegen die Abwesenheit Gottes ("Herr, bist Du nicht an Bord?"), sein Schweigen ("Herr, hat es Dir die Rede verschlagen?"), fragen nach dem Sinn des Gebets und rechnen mit Fehlentwicklungen kirchlicher Institutionen ab.
Der Mittelteil des Bandes enthält etwa zwanzig Gedichte, die Themen aus dem Alten und Neuen Testament sowie aus dem Kirchenjahr aufgreifen. Dominiert hier zu Beginn noch die Klage, so stellen die Gedichte nun vermehrt Fragen, z.B. zur Kluft zwischen der Weihnachtsbotschaft und dem gnadenlosen Kommerz oder zur schwierigen theologischen Frage der Dreifaltigkeit.
Im abschließenden Drittel sind der Wunsch nach Versöhnung mit Gott, die Sehnsucht nach einem Weg zum Herrn, die Bitten um Schutz und Geborgenheit thematisiert. In diesen Gedichten wird erkennbar, was die Triebkräfte für Klage, Trutz und Hader waren: die tiefe Sehnsucht nach einer gerechten Welt, der Wunsch von Gottangenommen zu sein und das Verlangen nach Vereinigung im Glauben.
In ihren Gedichten bedient sich die Autorin durchaus auch umgangssprachlicher Elemente, die sie aber bewusst verwendet, vor allem wohl deshalb, um dem falschen Pathos eines "hohen poetischen Tons" zu widerstehen. In den Gedichten wechseln freie Rhythmen mit Binnen- und Endreim, vertraute Töne aus Kindheitsgebeten verschränken sich mit dem Wortschatz der Bibel, Redewendungen der Alltagssprache verbinden sich mit Fragen, die sich jeder wohl schon gestellt hat.
Die Gedichte haben den christlichen Glauben als religiöses Fundament, sprechen aber darüber hinaus allgemeine Grundfragen des Menschseins an.