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In der 500-jährigen Wirkungsgeschichte der Reformation wurden Martin Luther manche Aussprüche in den Mund gelegt, die er so nie gesagt oder geschrieben hat, die aber durchaus von ihm hätten stammen können. In Worms soll er die mutige Verteidigung seiner Lehre mit den Worten beendet haben: 'Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir. Amen!' Als Sinnspruch seines Gottvertrauens gilt: 'Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.' Als Beleg für Luthers Freude an der Welt als Gottes guter Schöpfung wird gern angeführt: 'Wer nicht…mehr

Produktbeschreibung
In der 500-jährigen Wirkungsgeschichte der Reformation wurden Martin Luther manche Aussprüche in den Mund gelegt, die er so nie gesagt oder geschrieben hat, die aber durchaus von ihm hätten stammen können. In Worms soll er die mutige Verteidigung seiner Lehre mit den Worten beendet haben: 'Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir. Amen!' Als Sinnspruch seines Gottvertrauens gilt: 'Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.' Als Beleg für Luthers Freude an der Welt als Gottes guter Schöpfung wird gern angeführt: 'Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang'. Weithin bekannt ist auch der Tischspruch 'Ihr rülpset und furzet nicht, hat es euch nicht geschmecket?' Solche Sprüche bilden durchaus Luthers Persönlichkeit ab - seine Empfindungen, sein Denken, seine Furchtlosigkeit und seinen gelegentlich derben Humor.
Autorenporträt
Volkmar JoestelDr. phil., Jahrgang 1950, studierte Geschichtswissenschaft in Leipzig und war seit 1976 in Wittenberg in verschiedenen Funktionen mit reformationsgeschichtlichen Forschungen befasst, von 1998 bis 2011 als Bereichsleiter Sammlungen/Forschungen der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt. Heute lebt er als freier Publizist in Wittenberg.