Diese Studie rekonstruiert detailliert die Entwicklung der Tuberkulosefürsorge in der Schweiz. Am Beispiel der Tuberkulosefürsorgestelle Basel wird aufgearbeitet, wie sich die Berufsarbeit der Sozialarbeiterinnen in diesem Feld im Laufe von ca. 50 Jahren von einer Hilfstätigkeit für Mediziner zu einer eigenständigen professionellen Tätigkeit gewandelt hat. Dabei stehen weniger die institutionsgeschichtlichen Aspekte im Vordergrund, sondern das konkrete berufliche Handeln der Fürsorgerinnen. Dieses wird als Praktik nachgezeichnet und gleichzeitig auf seine Logik, auf seine Eingebundenheit in der Diskussion der Tuberkulosebekämpung im Allgemeinen und auf seine gesellschaftlichen und institutionellen Bedingungen hin untersucht. Grundlage dafür sind schriftliche wie auch mündliche Quellen. Der Band leistet damit einen Beitrag dazu, die Geschichte der Verberuflichung und Professionalisierung der Sozialarbeit/Sozialpädagogik zu vervollständigen, und trägt zur aktuellen professionstheoretis chen Diskussion in der Sozialen Arbeit bei.