Franz von Werner, besser bekannt unter seinem Pseudonym Murad Efendi, (1836-1881) war ein österreichischer Schriftsteller und Diplomat in osmanischen Diensten. Geboren als Sohn eines kroatischen Gutsbesitzers, trat er in ein österreichisches Kavallerieregiment und während des russisch-türkischen Krimkriegs als Offizier in die türkische Armee ein, konvertierte zum Islam und nahm den Namen Murad Efendi an. Nach dem Pariser Frieden von 1856, schlug er eine diplomatische Laufbahn als osmanischer Generalkonsul in verschiedenen europäischen Städten ein. Während seiner politischen Einsätze nahm er seine poetisch-literarischen Bestrebungen wieder auf und veröffentlichte mehrere Gedichtsammlungen, erfolgreiche Tragödien und Bühnenstücke sowie die Essaysammlung "Türkische Skizzen". Nach seinem Tod geriet er mehrheitlich in Vergessenheit. In dem vorliegenden zweibändigen Werk verarbeitet Murad Efendi seine Eindrücke und Einblicke in die osmanische Welt, die er während seiner Reisen und Aufenthalte im Orient sammelte. "Diesen losen Blättern ist vor Allen die bescheidenere Aufgabe gestellt, Eindrücken, Stimmungen, Beobachtungen die der längere Aufenthalt im Orient mir geboten oder aufgedrängt hat, einen möglichst treffenden Ausdruck zu geben, und hin und wieder die Schilderung von Dingen und Personen zu versuchen, mit denen ich nicht etwa blos in Berührung gekommen bin, nein, unter denen und mit denen ich gelebt habe. [...] Ich werde, ohne in diesen Blättern irgend ein anderes Ziel anzustreben als durch Darstellung fremdartiger Gegenden, Völker und Bräuche zu unterhalten, also ohne eine Tendenz zu verfolgen, unwillkürlich zu dem Schlusse kommen: Wer den Ottomanen kennt, wird ihn achten, wenn er sich auch oft über ihn ärgern muß". ( Vorwort, Murad Efendi) Sorgfältig bearbeiteter Nachdruck der in Frakturschrift verfaßten Originalausgabe von 1877.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.