Shen Congwens Autobiographie behandelt die Jugendjahre des Autors, die Nachwirkungen des Boxer-Aufstand, die Querelen der lokalen Militärherrscher bis zur Revolution von 1911 und zur vierten Mai-Bewegung 1919, die der westlichen Gedankenwelt die Tore öffnete, und berichtet von Shens Versuch, 1922 in Peking Fuß zu fassen, wo er sich schließlich als Schriftsteller durchsetzen kann. Shen hat das Leben an der Peripherie des chinesischen Reiches in der ganzen Vielfalt der Erscheinungen dargestellt. Er wuchs in einer Familie von Militärs auf, und schildert bildhaft die eigenen Wanderjahre in regionalen Miliz- und Militärverbänden. Chinas spannungsreiches Verhältnis zu den Minderheiten wird exemplarisch am Leben des frabenprächtig-störrischen Miao-Volkes in Südwest-China, dem der Autor sich zugehörig fühlt, dargestellt. Das im Umbruch befindliche ländliche China ersteht in einer Farbigkeit, wie sie kein soziologischer oder zeithistorischer Überblick vermitteln kann.