Innerhalb der breiten Bildtradition von Tugend- und Lasterallegorien fokussiert die Untersuchung auf Bilder in Räumen der höfischen Repräsentation um 1400 in Norditalien. Anhand von fünf Fallstudien zu bislang kaum bekannten Fresken leistet sie einen Beitrag zur Erschließung der adeligen Bildkultur des Spätmittelalters: Wandmalereien in Ferrara, Verona, Venedig, Bianzano und Masnago zeigen den Stellenwert des Sujets als ein Leitthema elitärer Selbstdarstellung auf. Dabei wird deutlich, wie dieses einerseits im profanen Gebrauch popularisiert wurde, und andererseits, wie daraus mit den Gestaltungsmitteln der Trecento-Malerei eigenständige, sinnfällige Ensembles geformt wurden. Als Medien höfischer Selbstdarstellung werden aber auch illuminierte Handschriften, Tapisserien, Elfenbeine und Spielkarten in den Blick genommen.Die Dissertationsschrift beleuchtet damit einige der frühesten sichtbaren Zeugnisse einer Tradition der profanen Ikonographie, die sich bis in die Frühe Neuzeit fortsetzte.