Diese Studie untersucht das Genre des Patientenporträts und nimmt vor allem ein umfangreiches Bildkonvolut in den Blick; Gemälde, Gouachen und Aquarelle von Tumorkranken aus den Jahren 1835 -1850, gemalt von dem kantonesischen Maler Lam Qua. Entgegen bisheriger Verortungen des Genres im Rahmen der freak shows zeigt die Autorin, dass diese außergewöhnlich scheinenden Bildnisse nicht nur ein global verbreitetes Genre waren, vielmehr waren sie aus einer ideengeschichtlichen Konsequenz hervorgegangen. In einem klinischen Kontext angesiedelt, korrespondierten Patientenporträts mit der Porträtmalerei und darüber hinaus mit der populären Disziplin der Physiognomik und verlangten vom Betrachter eine kognitiv fundierte semiotische Lesung ab.
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