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Forschungsreisen nach Mittelasien erlebten zwischen 1890 und 1930 eine Konjunktur. Obwohl die Wissenschaft und Gesellschaft des Kaiserreichs und der Weimarer Republik maßgeblich von Expeditionen geprägt waren, sind sie in der deutschen Geschichtsschreibung bislang kaum thematisiert worden. Dabei liegt ihre Bedeutung nicht nur in der Erkundung und Erforschung von aus europäischer Perspektive als "unerschlossen" geltenden Regionen. Ihre Funktion liegt vielmehr auch darin, dass sie das heute fast vergessene Turkestan als deutschen Möglichkeitsraum erschlossen, der historische Alternativen zur…mehr

Produktbeschreibung
Forschungsreisen nach Mittelasien erlebten zwischen 1890 und 1930 eine Konjunktur. Obwohl die Wissenschaft und Gesellschaft des Kaiserreichs und der Weimarer Republik maßgeblich von Expeditionen geprägt waren, sind sie in der deutschen Geschichtsschreibung bislang kaum thematisiert worden.
Dabei liegt ihre Bedeutung nicht nur in der Erkundung und Erforschung von aus europäischer Perspektive als "unerschlossen" geltenden Regionen. Ihre Funktion liegt vielmehr auch darin, dass sie das heute fast vergessene Turkestan als deutschen Möglichkeitsraum erschlossen, der historische Alternativen zur späteren nationalsozialistischen Ostpolitik bot. In einer Zeit der beginnenden Dekolonisation vermittelte die Faszination an Turkestan Konzeptionen und Kategorien einer postkolonialen Weltordnung.
Autorenporträt
Torma, FranziskaFranziska Torma (Dr. phil.) ist Research Fellow am Rachel Carson Center der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Rezensionen
»Das Buch [...] zeichnet sich durch ein hohes theoretisches Niveau, eine umfassende Recherche und eine gute Lesbarkeit des Textes aus.« Jörg Stadelbauer, DAMALS, 7 (2011) »Rich and incisive.« Hiroaki Kuromiya, Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, 3 (2013) »Eine sorgfältig recherchierte und zudem gut lesbare Untersuchung.« Claudia Moisel, www.sehepunkte.de, 1 (2012) »[Die Studie zeigt] eindrucksvoll, wie ein scheinbar marginales Thema sinnvoll im geschichtswissenschaftlichen Diskurs verortet werden kann.« Ingo Löppenberg, Das Historisch-Politische Buch, 59/6 (2011) »Franziska Torma ist ein spannend geschriebenes Buch gelungen.« Jörn Happel, H-Soz-u-Kult, 17.05.2011 »Nicht zuletzt aufgrund [der] Diskussionen zentraler Fragen der Kultur- und Politikgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts und der behutsamen Einbettung aktueller theoretischer Debatten in diesen Zusammenhang erweist sich die Lektüre der Studie keinesfalls nur für Experten auf dem Gebiet der Geschichte der Asienforschung als äußerst lohnenswert.« Felix Wiedemann, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 60/10 (2012) Besprochen in: OSTEUROPA, 11 (2011), Kurt Scharr