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Katholische Kirchenzeitung des Bistums Berlin Nr. 31 vom 8. August 1999 Berlin(gg.)- "Der Berliner weiß vom Osten, dass bis zur Jannowitzbrücke etwa das Berlin reicht, das wir kennen und in dem wir leben. Dahinter beginnt eine fremde Stadt, ... die sich von seiner Welt zunächst nur durch unentrinnbare Trostlosigkeit unterscheidet'". Moritz Goldstein, Gerichtsreporter und Journalist, beschrieb auf diese Weise 1929 die Gegend, die heute den Bezirk Friedrichshain umfasst. Friedrichshain ist heute flächenmässig der kleinste Bezirk des wiedervereinigten Berlin. Ein Arbeiterbezirk, wie das…mehr

Produktbeschreibung
Katholische Kirchenzeitung des Bistums Berlin
Nr. 31 vom 8. August 1999
Berlin(gg.)- "Der Berliner weiß vom Osten, dass bis zur Jannowitzbrücke etwa das Berlin reicht, das wir kennen und in dem wir leben. Dahinter beginnt eine fremde Stadt, ... die sich von seiner Welt zunächst nur durch unentrinnbare Trostlosigkeit unterscheidet'". Moritz Goldstein, Gerichtsreporter und Journalist, beschrieb auf diese Weise 1929 die Gegend, die heute den Bezirk Friedrichshain umfasst. Friedrichshain ist heute flächenmässig der kleinste Bezirk des wiedervereinigten Berlin. Ein Arbeiterbezirk, wie das benachbarte Kreuzberg, wie Prenzlauer Berg, Wedding, Moabit. Hier leben Menschen aus den untersten sozialen Schichten. In Mietshäusern mit engen Hinterhöfen, Arbeiter, kleine Angestellte und Beamte, Handwerker. Natürlich auch Zugereiste aus den preußischen Provinzen, aus Schlesien, West- und Ostpreußen, aus Pommern und Posen. Der Schlesische Bahnhof, heute wieder: Ostbahnhof, "spuckte sie aus". Aber si e kamen an und fanden wieder Kirchen vor. Sogar "richtige große Kirchen", wie sie sie aus ihrer Heimat kannten. "Turmkreuze über Hinterhöfen", so nennt sich das nur 188 Seiten umfassende, aber reich bebilderte Buch von Jan Feustel, der sich die Mühe machte, die Kirchengeschichte Friedrichhains zusammenzutragen. Es ist wahrlich keine "Erfolgsgeschichte" der christlichen Kirchen in diesem "roten" Bezirk. Da wurde bereits im vergangenen Jahrhundert gegen den Bau einer evangelischen Kirche auf dem Stralauer Platz vehement demonstriert, weil sie "die schöne freie Aussicht raube", da wurden die schönsten großen Kirchen nach dem 2. Weltkrieg dem Erdboden gleich gemacht, obwohl man sie durchaus hätte wiederaufbauen können.
Die erste große katholische Kirche nach der Reformation, St. Pius an der Palisadenstraße, wurde unter großen Mühen 1892 gebaut und 1894 konsekriert. Das Buch beschreibt eindrucksvoll die Entstehungsgeschichte.
Interessant ist auch die Entstehungsgeschichte von St. Anton ius in der Nähe des früheren Schlesischen Bahnhofs und der Dreifaltigkeitspfarrei in der Böcklinstraße. Ein Opfer der Stadtentwicklung der "neuen sozialistischen Hauptstadt" wurde zum Beipiel die kleine St. Nikolaus-Kapelle hinter dem Frankfurter Tor. Auch diese fast kriminalistische Geschichte findet man in diesem Buch. Im "Hinterland der ersten sozialistischen Straße Berlins" - der Stalinallee - sollte keine Kirche das Stadtbild stören!
Insgesamt darf man sagen, dieses - leider nicht billige - Buch lohnt den Kauf, denn es gibt wohl nirgendwo anders eine derart zuammenfassende Darstellung der Kirchengeschichte eines Berliner Bezirks.