Bilder - berauschend, phantastisch, verwirrend. Der fünfteilige Filmzyklus 'The Cremaster Cycle' (1994-2002), das Hauptwerk des US-amerikanischen Bildhauers Matthew Barney erzählt einen Schöpfungsmythos, der den Körper und seine physiologischen Prozesse als Metaphern für skulpturale Transformation verwendet. Die Figuren verbinden scheinbar Unvereinbares: Männliches und Weibliches, Mensch und Tier, Organisches und Anorganisches. Ob Dandys, Transvestiten oder Maschinen-Menschen, die Charaktere sind hybride Kompilationen, die der Schöpfer-Künstler einer metamorphotischen Formwerdung unterwirft. Die Autorin analysiert die formalen und inhaltlichen Aspekte der Hybridität, entwickelt eine klassifizierende Typologie und unterscheidet exemplarisch drei Kategorien körperlicher Hybridisierung. Im Vergleich mit den ikonographischen Vorbildern aus der Kunstgeschichte, Alchemie und antiken Mythen bestimmt sie hybride Modelle und zeigt deren Referenzen auf verschiedene Künstlertypen auf.So bietet dieser Band nicht nur einen Zugang zu den hermetischen Arbeiten Matthew Barneys, sondern leistet auch einen Beitrag zum Hybriditätsdiskurs unter Kunsthistorikern, Film- und Kulturwissenschaftlern.