Mit der Krankheit leben: kein Widerspruch in sich, sondern für manche Menschen eine ungleich intensivere Erfahrung ihres Daseins als die davorliegende Zeit. Für sie hat die Aussage "Krankheit als Chance" Gültigkeit erlangt. Barbara Seuffert hat die Strecke von dem schwarzen Loch bis zum Wahrnehmen und Ergreifen ihrer Chance durchlebt. Ihre Geschichten, in denen sie auch von Mitbetroffenen und Weggefährten erzählt, sind facettenreiche Zeugnisse einer bisweilen wundersam anmutenden Metamorphose. "Über alle Mauern hinweg" - das ist der Traum, geträumt in schwärzester Nacht. Er fängt schon an wahr zu werden, wenn es gelingt, die Perspektive zu verändern, sich nicht mit der Krankheit zu beschäftigen, sondern mit dem, was man mit seinem Leben noch anfangen möchte. Eine "Sekunde des Abhebens", wie sie es nennt, kann unendlich lang sein, wenn sie einen etwas von dem kosten läßt, was herausführen kann aus dem düsteren Labyrinth.