Diplomarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,0, Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Folgt nach dem Marionetten- und dem Androidentheater das Zeitalter des Cyborgtheaters? Was haben Cyborgs eigentlich mit Postdramatik zu tun? Und was ist mit dem Feminismus? Anlasspunkt dieser Diplomarbeit ist die intensive Auseinandersetzung mit Heinrich von Kleists Erzählung Über das Marionettentheater (1810), sowie die Lektüre von Texten Maurice Maeterlincks und Edward Gordon Craigs, die auf Kleists Erzählung aufbauen und diese in einen aktuelleren Kontext setzen. Die grundlegenden Thesen dieser theoretischen Texte sollen die Basis dieser Diplomarbeit bilden - dabei geht es darum, dass alles Menschliche von der Bühne verbannt gehöre, um Eleganz beziehungsweise die Kleist'sche Anmuth jederzeit und unabhängig von Zuschauer:innen erlangen zu können, das heißt, denselben Vorgang unendlich oft konstant wiederholen zu können. Es gilt zu untersuchen, wie die Bewegungsqualität der sich auf der Bühne befindenden Figuren optimiert werden kann - also um den Ausschluss menschlicher Fehler und Unzulänglichkeiten. Müssen Menschen dafür gänzlich von der Bühne verbannt werden? Oder kann der Mensch sich selbst verbessern, seinen Körper mit technischen Hilfsmitteln erweitern, um so eine neue Art Mensch zu werden? Mit einfachen, uns bekannten Mitteln wie Brillen und Mikrofonen, steigert der Mensch bereits sein Seh- und Sprechvermögen und legt damit möglicherweise den Grundstein zur Verschmelzung von Mensch und Maschine. Sind wir unter diesen genannten Umständen nicht schon zu Cyborgs geworden, zu einer neuen, verbesserten Art Mensch? Und wenn wir neben/hinter/vor der Bühne stehen oder sitzen und mit einer Fernbedienung einen Roboter auf der Bühne steuern, sind wir dann von der Bühne verschwunden? Die philosophisch-technischen Konzepte Transhumanismus und Posthumanismus sind für die hier erhobenen Untersuchungen relevant und werden im Folgenden im Detail erläutert. In diesem Zusammenhang wird in den ersten beiden Kapiteln dieser Diplomarbeit auf das Phänomen Cyborg und das Zusammenspiel mit Prothesen eingegangen. Darauf folgt ein Einblick in die dahinterstehenden Technologien. Das letzte Kapitel widmet sich der Textanalyse von Donna Haraways A Cyborg Manifesto.
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