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Sind Marionetten geeigneter, um natürliche Grazie in ihre Bewegungen einzubauen? Beschädigt die menschliche Reflexion diese Fähigkeit? Hat der Mensch seine Unschuld verloren und kann nie wieder die ideale Anmut erreichen?Die essayistische Erzählung von Heinrich von Kleist, die 1810 in den Berliner Abendblättern erschien, bietet ein rekapitulierendes Gespräch des Erzählers und des Tänzers C. über Anmut, Reflexion und welche Rolle dabei die An- oder Abwesenheit des Bewusstseins spielt. Durch ihr Gespräch und den Austausch von Anekdoten versuchen sie zu einer Lösung zu gelangen.Hanna Jung setzt…mehr

Produktbeschreibung
Sind Marionetten geeigneter, um natürliche Grazie in ihre Bewegungen einzubauen? Beschädigt die menschliche Reflexion diese Fähigkeit? Hat der Mensch seine Unschuld verloren und kann nie wieder die ideale Anmut erreichen?Die essayistische Erzählung von Heinrich von Kleist, die 1810 in den Berliner Abendblättern erschien, bietet ein rekapitulierendes Gespräch des Erzählers und des Tänzers C. über Anmut, Reflexion und welche Rolle dabei die An- oder Abwesenheit des Bewusstseins spielt. Durch ihr Gespräch und den Austausch von Anekdoten versuchen sie zu einer Lösung zu gelangen.Hanna Jung setzt den Klassiker in ihrem Bilderbuchdebüt phantasievoll in Szene und ermöglicht durch ihre Illustrationen einen neuen Blickwinkel auf das Werk.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Jung, HannaHanna Jung, geboren 1992 in Tschernowitz, Ukraine und aufgewachsen in der norddeutschen Stadt Stade, studierte Illustration an der Berliner Technischen Kunsthochschule. Seit 2016 arbeitet sie in Berlin als freischaffende Illustratorin in dem beschaulichen Gemeinschaftsatelier Musenstube.Die Illustrationen für Heinrich von Kleists essayische Erzählung »Über das Marionettentheater« aus dem Jahr 1810 sind im Rahmen ihres Bachelorprojekts entstanden, in dem sie sich mit der Thematik der natürlichen
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.11.2011

Kleist-Type

Typographische Kunstwerke oder Malerbücher sind meist teure Sammlerstücke. Für einen größeren Kreis Bibliophiler veranstaltet jetzt Klaus Detjen ein graphisches Experiment. Darin verbindet er die Essays "Über das Marionettentheater" und "Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden" mit vier Briefen Kleists und einer Reflexion über "Grazie" von László F. Földényi. So will er die Sprünge und Brüche in Kleists Texten visualisieren. Auf den rechten Buchseiten läuft oben der Marionettentext in roten Lettern unterschiedlicher Größe, gesetzt aus zwei Schriftarten des sechzehnten Jahrhunderts. Die übrigen Texte beanspruchen in modernen Fonts die untere, zweispaltige Seitenhälfte. Dazwischen bilden die drei Anfangskapitel des Ersten Buches Moses als typographisches Scharnier eine Trennlinie in Kapitälchen. Auf den Falträndern der japanischen Doppelblattbindung und auf den linken Seiten lernen die Buchstaben und Wörter das Laufen. Wie in einem Daumenkino fügen sich auf dem Schnitt raffiniert geteilte rote Buchstaben zu der Wortfolge: "jede bewegung sagte er hätte einen schwerpunkt". Und aus den Wörtern formen sich links die Sätze Kleists: "JEDE ERSTE BEWEGUNG, ALLES UNWILLKÜRLICHE, IST SCHÖN; UND SCHIEF UND VERSCHROBEN ALLES, SOBALD ES SICH SELBST BEGREIFT. O DER VERSTAND! DER UNGLÜCKSELIGE VERSTAND! DENN NICHT WIR WISSEN, ES IST ALLERERST EIN GEWISSER ZUSTAND UNSRER, WELCHER WEISS." Die Grazie des Dornausziehers im "Marionettentheater" besteht für Földényi in "unbewusster Vollkommenheit", die dem Gesprächspartner des Herrn C. abgeht. Er ist eher von "Verwirrung, Zögerlichkeit, Zerstreutheit, Anspannung" geprägt. Beide Zustände - Ruhe und Unruhe, Harmonie und Zufälligkeit - meint man in Detjens typographischer Komposition zu entdecken. (Heinrich von Kleist: "Über das Marionettentheater". Typographische Bibliothek, Bd. 8. Hrsg. und gestaltet von Klaus Detjen. Wallstein Verlag, Göttingen 2011. 80 S., br., 29,- [Euro].)

kos

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