Der Neurologe Paul Julius Möbius (1853 - 1907) machte sich vor allem einen Namen durch seine klinisch-neurologischen Einzelstudien, insbesondere zum Phänomen der Hysterie. Erstmals stellte er die psychogenetischen Ursachen der Krankheit heraus. Möbius gelang außerdem die Einteilung der Nervenkrankheiten in endogene und exogene. Nach einem Studium der Theologie, Philosophie und schließlich der Medizin praktizierte Möbius zunächst als Nervenarzt in Leipzig, ab 1883 war er Professor an der dortigen Universität, seit 1886 leitete er die neurologische Poliklinik. Popularität über sein Fachgebiet hinaus erwarb er sich durch die Herausgabe der Schmidt'schen Jahrbücher der in- und ausländischen gesamten Medizin. Die Begriffe Möbius-Zeichen, Möbius-Syndrom, Möbiussche Krankheit gehen auf ihn zurück.