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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: sehr gut, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Veranstaltung: Altgermanistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem im Jahre 1400 entstandenem "Ackermann aus Böhmen" liegt dem Leser keine'unzeitgemäße' Betrachtung vor, deren Bedeutungsgehalt ausschließlich in dem Übergangzweier Epochen, an der Grenze vom Mittelalter zur Neuzeit, also im Wechselspiel von Altemund Neuem, auszumachen ist. Wenngleich 1348 die Prager Universität gegründet wurde unddie 50 Jahre später erschiene Schrift…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: sehr gut, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Veranstaltung: Altgermanistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem im Jahre 1400 entstandenem "Ackermann aus Böhmen" liegt dem Leser keine'unzeitgemäße' Betrachtung vor, deren Bedeutungsgehalt ausschließlich in dem Übergangzweier Epochen, an der Grenze vom Mittelalter zur Neuzeit, also im Wechselspiel von Altemund Neuem, auszumachen ist. Wenngleich 1348 die Prager Universität gegründet wurde unddie 50 Jahre später erschiene Schrift somit ein Ausdruck der dort gelehrten, neuen Bildungsein könnte2, liegt das Hauptaugenmerk im Folgendem auf der vom historischen Kontext zuabstrahierenden Thematik von Leben und Tod. Wo und wann genau der Ackermann seineKlage erhebt, geht nicht unmittelbar aus dem vorliegenden Text hervor. Dem Leser wird sielediglich als eine in Saaz nach 1400 erschienene Dichtung vorgestellt. Der hier inszenierteDualismus von Da-sein und Nicht-Sein verweist auf das zeitlose und ortsentbundeneBedürfnis nach Sinnkonstruktionen, unter der hier anzunehmenden Voraussetzung, dassdieses auch historisch verhandelbar ist.Entspricht die literarisch-kunstvolle Sinnkonstruktion einem von Johannes von Teplstilistisch inszenierten Streitgespräch zwischen dem Tod und dem Ackermann oder entspringtdie Dichtung einem konkreten Erlebnis? Um von dem zweiten Fall ausgehen zu können, liegtes nahe, den Autor mit dem Ackermann zu personifizieren, der den Verlust seiner geliebtenGattin beklagt. Demzufolge hätte es der Leser nicht mit einem Streitgedicht zwischen ihmund dem Tod, sondern mit einem Trostgespräch zu tun, das der Ackermann mit sich selbstführt. Abgesehen von der im zweiten Gliederungspunkt vorzunehmenden Unterscheidung, obes sich um ein Streit- oder um ein Trostgedicht handelt, wirft es die Frage nach einemangemessenen Umgang mit dem Tod in der Zeit um 1400 auf und richtet somit seineAufmerksamkeitauf die Lage eines klagenden Witwers. [...]
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