Drei Essays über den gegebenen Namen - so Derridas Vorschlag, den Faden zu benennen, der "Passionen", "Außer dem Namen" und "Chora" durchzieht, drei Texte, die diese Thematik entwickeln, jeweils für sich lesbar, doch einander antwortend sich gegenseitig erhellend. Passionen befragt, ausgehend von einer Reflexion über die Paradoxa der Höflichkeit die (Un)Möglichkeit der Antwort und der Nicht-Antwort, der Verantwortung, und stellt - in Auseinandersetzung mit Kant - unter anderem die Frage: "Was soll man unter diesem Namen ,Pflicht' verstehen?" und: bestünde nicht eine doppelte Pflicht darin, "sowohl die Sprache des Rituals als auch die Sprache der Pflicht zu vermeiden?" Das alles bleibt höchst aporetisch. Jenseits von Frage, Antwort und Verantwortung gilt es, Zeugnis abzulegen: "Es gibt da Geheimnis." Außer dem Namen, das fiktive Gespräch zweier, nicht näher benannter Gesprächspartner, kreist - entlang einer Lektüre des Cherubinischen Wandersmanns von Angelus Silesius - um den Namen, den Namen Gottes, das Unnennbare. Stets öffnet sich diese Lektüre - nicht zuletzt unter Bezugnahme auf die Tradition der Gelassenheit - dem Anderen: "den Anderen sein lassen." Chora, ein Beitrag zu einer Festschrift für Jean-Pierre Vernant, den großen Mythologen und Theoretiker des antiken Griechenlands, aus dem Jahr 1987, ist ein Versuch über Chora, die auch als "Amme allen Werdens" bezeichnet wird. Der Essay situiert eine exemplarische Aporie des Platonischen Textes.Nicht zuletzt eröffnet die in allen drei Texten widerhallende "Frage nach dem Namen" stets auch eine politische Dimension. Und so hallt in ihnen die Frage der "Demokratie im Kommen" wider.
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