Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,7, Universität Mannheim, Veranstaltung: Berkeleys Philosophie des Immaterialismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Gegenüberstellung der Philosophien von John Locke und George Berkeley im Bezug auf erkenntnistheoretische Fragen zur Gewinnung von (allgemeinen) Ideen und ihrem Status im Hinblick auf ihre Funktion in der Sprache. In Anbetracht der Komplexität dieser Thematik, werden die historischen Umstände zur den Entstehungszeiten der benutzten Werke beim Leser vorausgesetzt, d.h. es wird nicht näher erläutert, wie sich das Aufstreben der Naturwissenschaften im England des 17. Jahrhunderts genau geäußert hat, da uns hier nur ihre Auswirkungen auf die Erkenntnistheorien der beiden Philosophen interessiert. Beide Theorien gelten als stellvertretend für die populärsten philosophischen Richtungen der Erkenntnisphilosophie dieser Zeit; ihre Gegenüberstellung soll dem Leser ein umfangreiches Bild über die damaligen erkenntnistheoretischen Forschungen zu diesem Thema bieten.Zum besseren Verständnis der unterschiedlichen Argumentationsmuster von Locke und Berkeley sind im Hinblick auf den Schwerpunkt dieser Arbeit nur wenige historische Hintergrundinformationen von Belang: Durch den Aufschwung der mechanischen Naturwissenschaften des 17. Jahrhunderts konnten "immer mehr Phänomene ohne Rekurs auf transzendente Gründe und Zwecke mit den Mitteln der Wissenschaft erklärt werden..." (Kreimendahl 1994, S.93) Berkeley befürchtete, dass dies auf die "Eliminierung Gottes zugunsten einer rein mechanistisch-materialistischen und damit atheistischen Weltsicht hinauslaufe." (ebd.). Doch die Bedrohung der Religion durch die Wissenshaft war nur ein Aspekt, den Berkeley bekämpfen wollte; ihre negative Auswirkung auf die Philosophie galt es zudem einzudämmen. Erklärungsansätze zur Wahrnehmung, die "wir... mittels der Vernunft zu berichtigen suchen" führen nach Berkeley nicht nur zu Atheismus, sondern auch in "hoffnungslosen Skeptizismus..." (Berkeley 2005, 1). Berkeley macht es sich nun zur Auf-gabe, die "Prinzipien ausfindig (zu) machen, die all jene Zweifelhaftigkeit und Ungewissheit, jene Absurdität und Widersprüche bei den einzelnen Philosophenschule veranlasst haben, derart, dass die größten Weißen unsere Unwissenheit für unheilbar gehalten haben , indem sie sie auf die natürliche Schwäche und Beschränktheit unserer Geisteskräfte zurückführten."( Berkeley 2005, 4). Eines dieser falschen Prinzipien ist für Berkeley "die Meinung, der Geist habe ein Vermögen, abstrakte Ideen oder Begriffe der Dinge zu bilden."( Berkeley 2005, 6) [Hervorh. im Original], was auch zum "Mißbrauch der Sprache"(ebd.) führe. Die genaue Darlegung dieser Theorie wird ausführlich im Mittelteil dieser Arbeit behandelt werden. Betrachtet man nun die Hauptargumente von Berkeleys Philosophie, wird schnell deutlich, warum er als Widersacher Lockes gilt: Während Berkeley eine natur-wissenschaftliche Betrachtung der Erkenntnis ablehnt und somit eine stark theologisch motivierte Philosophie verfolgt, steht Lockes Theorie ganz im Zeichen ersterer, wenn er als Ursprung all unserer Ideen nicht den Geist bzw. den göttlichen Geist angibt, sondern die bewusstseinsunabhängige Materie. Zudem baut Lockes Sprachphilosophie, anders als bei Berkeley, auf der Existenz abstrakter Ideen auf, um allgemeine Ideen und Begriffe erklären zu können. Die genaue Erläuterung mit Literaturangaben findet sich im Mittelteil der Arbeit.
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