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Sovinjak im Inland von Istrien, war trotz seiner Lage immer Grenzland, immer am Rande Europas. Das wird bald aufhören. Das moderne europäische Leben ist schon dabei, hier voll einzubrechen und diese geschlossene, manchmal archaische Welt völlig zu verändern. Und Sovinjak ist nicht allein; es steht symbolisch-stellvertretend für Tausende von ähnlichen Dörfern und Ortschaften am Rande Europas, gerade dort, wo dieses Europa wächst und sich erweitert. Der Autor - der seit fünfzehn Jahren in Sovinjak zu Hause ist - beschreibt hier, wie diese Umwandlung sich im Alltag und Leben seines Dorfes schon abzeichnet.…mehr

Produktbeschreibung
Sovinjak im Inland von Istrien, war trotz seiner Lage immer Grenzland, immer am Rande Europas. Das wird bald aufhören. Das moderne europäische Leben ist schon dabei, hier voll einzubrechen und diese geschlossene, manchmal archaische Welt völlig zu verändern. Und Sovinjak ist nicht allein; es steht symbolisch-stellvertretend für Tausende von ähnlichen Dörfern und Ortschaften am Rande Europas, gerade dort, wo dieses Europa wächst und sich erweitert. Der Autor - der seit fünfzehn Jahren in Sovinjak zu Hause ist - beschreibt hier, wie diese Umwandlung sich im Alltag und Leben seines Dorfes schon abzeichnet.
Autorenporträt
Richard Swartz, geb. 1945 in Stockholm, lebt abwechselnd in Stockholm, Wien und Sovinjak (Istrien). Er arbeitet für zahlreiche internationale Zeitungen, u. a. für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, und zählt mit seinen Berichten und Analysen zu den wichtigsten Stimmen in Osteuropa.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.04.2008

KURZKRITIK
Staaten aus Butter
Ein Essay von Richard Swartz über sein istrisches Lebensdorf
Das Dorf heißt Sovinjak und gehört zu Istrien – in welchem Land aber liegt Istrien? „Ein Staat”, schreibt Richard Swartz , „ist hier wie ein Klacks Butter in einer heißen Bratpfanne, er flutscht umher und am Ende zerschmilzt er, oft von einem Tag auf den anderen.” Sovinjak gehörte einmal zu Venedig, dann zum Habsburgerreich, später zu Mussolinis Italien und Titos Jugoslawien; seit 1991 ist es kroatisch. Swartz’ Essay „Über den Rand hinaus” dreht dem wilden Kreiseln der politischen Kompassnadel den Rücken und beugt sich ganz über Sovinjak, erzählt tastend und ruhig vom Gefüge eines Dorfes im Schatten der Geschichte.
Eigentlich scheint hier alles Natur und archaisches Brauchtum zu sein. Aber Swartz, der zuletzt mit seiner Anthologie „Der andere nebenan” südosteuropäische Autoren Ursachenforschung in eigener Sache betreiben ließ und selbst seit fünfzehn Jahren in Sovinjak lebt, fügt auf seiner Spurensuche immer mehr Indizien zusammen, die den Einbruch Europas auch in seine letzten Seitenwinkel bebildern. Es gibt keine Ränder mehr, Europa ist überall – und selbst wenn die Dorfbewohner abends in der Kneipe aus Verdruss keine Nachrichten gucken, tritt ihnen das neue Europa doch im Wetterbericht entgegen: „Der Meteorologe fuhr mit der Hand über die Wetterkarte, und obwohl er ihr den Rücken zukehrte, verirrte sich seine Hand kein einziges Mal über die Grenzen des neuen kroatischen Staates hinaus.” FLORIAN KESSLER
RICHARD SWARTZ: Über den Rand hinaus. Wieser Verlag, Klagenfurt 2007. 76 Seiten, 14,80 Euro.
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