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«Irgendwann in der Nacht stand ich unter freiem Himmel. Ich wollte alles Mögliche. Dass mir kalt wird und sich mein schauderhafter Lagerplatz zum willkommenen Unterschlupf wandelt. Dass die Zeit vergeht. Dass der Spuk vorbei ist und schlagartig der Morgen anbricht. Das Mondlicht leuchtete die Weite nicht aus. Die dunklen Berge rückten dicht an mich heran. Da waren Schatten, große und kleine, die sich rührten. Aber da waren keinerlei Geräusche. Die Luft bewegte sich, doch es ging kein Wind. Ich stand an der Öffnung des glazialen Trogtals, durch das wir nach Sonnenaufgang steigen würden, der…mehr

Produktbeschreibung
«Irgendwann in der Nacht stand ich unter freiem Himmel. Ich wollte alles Mögliche. Dass mir kalt wird und sich mein schauderhafter Lagerplatz zum willkommenen Unterschlupf wandelt. Dass die Zeit vergeht. Dass der Spuk vorbei ist und schlagartig der Morgen anbricht. Das Mondlicht leuchtete die Weite nicht aus. Die dunklen Berge rückten dicht an mich heran. Da waren Schatten, große und kleine, die sich rührten. Aber da waren keinerlei Geräusche. Die Luft bewegte sich, doch es ging kein Wind. Ich stand an der Öffnung des glazialen Trogtals, durch das wir nach Sonnenaufgang steigen würden, der finstere Ort hieß Juf, das da oben war der Himmel - und alles, was nicht Himmel war, lag tief unter mir.»
Zu Fuß über die Alpen - das eindrucksvolle Porträt einer der letzten mythischen Großlandschaften Europas
Autorenporträt
Nadja Klinger, geboren 1965 in Berlin, hat lange Jahre Porträts und Reportagen für den 'Tagesspiegel', die 'tageszeitung' und 'GEO' geschrieben und lebt als freie Autorin in Berlin. Zu ihren Veröffentlichungen gehören 'Ich ziehe einen Kreis' (1997), 'Einfach abgehängt. Ein wahrer Bericht über die neue Armut in Deutschland' (2006, zusammen mit Jens König) und 'Über die Alpen. Eine Reise' (2010).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Christian Jostmann hat zwei Alpen-Reisebücher gelesen, die ihm beide nicht wirklich gefallen haben, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Nadja Klingers Alpenreise setzt sich aus zwei Strängen zusammen: aus der Wanderung und den damit verbundenen Mühen mit einer Freundin vom Bodensee zum Comer See einerseits und einem Gang durch die Kulturgeschichte der Alpen andererseits, in der von Goethe bis Werner Herzog jeder vorkommt, der auch nur entfernt mit den Alpen zu tun hatte, stellt der Rezensent fest. Zu seinem Bedauern verbinden sich bei der Autorin diese beiden Erzählebenen aber nicht, und so muss er auf Erkenntnisblitze, die sich aus der Entfachung der "Reflexion an Erfahrung" ergeben, verzichten.

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