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"Auf der Michaelis-Messe des Jahres 1788 gab die Schul-Buchhandlung, welche kurz zuvor von Joachim Heinrich Campe gegründet war, das kaum 3 1/2 Bogen starke Heft "Über die bildende Nachahmung des Schönen" heraus. Der Verfasser desselben, Karl Philipp Moritz, war dem deutschen Publikum seit zehn Jahren als ein vielseitig begabter Schriftsteller bekannt. Seine "Reise eines Deutschen in England im Jahre 1782" und die ersten Teile seines autobiographischen Romanes "Anton Reiser" wurden überall gelesen und bewundert. In Berlin zumal, wo Moritz Professor am Gymnasium war, versprach man sich viel von…mehr

Produktbeschreibung
"Auf der Michaelis-Messe des Jahres 1788 gab die Schul-Buchhandlung, welche kurz zuvor von Joachim Heinrich Campe gegründet war, das kaum 3 1/2 Bogen starke Heft "Über die bildende Nachahmung des Schönen" heraus. Der Verfasser desselben, Karl Philipp Moritz, war dem deutschen Publikum seit zehn Jahren als ein vielseitig begabter Schriftsteller bekannt. Seine "Reise eines Deutschen in England im Jahre 1782" und die ersten Teile seines autobiographischen Romanes "Anton Reiser" wurden überall gelesen und bewundert. In Berlin zumal, wo Moritz Professor am Gymnasium war, versprach man sich viel von der schriftstellerischen Zukunft des noch jungen Mannes. Dass er nicht nur seine eigenartigen Erlebnisse fesselnd darzustellen wusste, sondern auch gründliche Studien gemacht hatte, bewies der "Versuch einer Deutschen Prosodie" und das von ihm begründete "Magazin für Erfahrungsseelenkunde"."

Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht.
Dieses Buch über die bildende Nachahmung des Schönen ist ein unveränderter, hochwertiger Nachdruck der Originalausgabe von 1888.
Autorenporträt
Karl Philipp Moritz, 15. 9. 1756 Hameln - 26. 6. 1793 Berlin. Armut und ein zu quietistischen bzw. pietistischen Zirkeln neigendes, religiös zerstrittenes Elternhaus prägten Moritz' Kindheit. 1763 zog die Familie nach Hannover. Der Vater, Militärmusiker, übernahm zunächst Moritz' Erziehung; dann gab er ihn zu einem quietistischen Hutmacher in Braunschweig in die Lehre. Nach einem Selbstmordversuch als Folge fortdauernder qualvoller Unterdrückung kehrte Moritz nach Hannover zurück und konnte, unterstützt durch Stipendien und Freitische, 1771-76 das Gymnasium besuchen. Nach vergeblichen Versuchen, Schauspieler zu werden, einem abgebrochenen Theologiestudium und kurzer Lehrtätigkeit in Potsdam erhielt er 1778 eine Stelle am angesehenen Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin (1784 Gymnasialprofessor). 1779 wurde er Freimaurer; es entwickelten sich Beziehungen zu Berliner Aufklärern (u. a. Moses Mendelssohn). 1782 unternahm er eine Englandreise, 1786 gab er den Schuldienst auf und reis

te nach Italien (1786-88). Hier kam es zur engen Freundschaft mit Goethe. Nach einem Aufenthalt in Weimar im Winter 1788-89 begleitete er Herzog Karl August nach Berlin. Durch dessen Vermittlung wurde er 1789 zum Professor der Theorie der schönen Künste an der Akademie der Künste ernannt. Es folgten 1791 die Aufnahme in die Preußische Akademie der Wissenschaften und die Ernennung zum Hofrat, 1792-93 Heirat, Scheidung und Wiederverheiratung innerhalb von neun Monaten. Wenig später starb Moritz an einem chronischen Lungenleiden.