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"Es ist ein bemerkenswerter Vortrag, den Musil auf Einladung des österreichischen Werkbundes hält: Er spricht über das unzerstörbare, alle Zeitalter und Schichten durchdringende und allgegenwärtige Phänomen menschlicher Dummheit. Dabei erhebt er sich nicht selbstgefällig über die "Dummen", sondern spricht aus einer sachlichen, objektivierenden Metaperspektive. Uns allen empfiehlt er als letztes Mittel gegen die Dummheit die Bescheidenheit." Redaktion Gröls-Verlag (Edition Werke der Weltliteratur)

Produktbeschreibung
"Es ist ein bemerkenswerter Vortrag, den Musil auf Einladung des österreichischen Werkbundes hält: Er spricht über das unzerstörbare, alle Zeitalter und Schichten durchdringende und allgegenwärtige Phänomen menschlicher Dummheit. Dabei erhebt er sich nicht selbstgefällig über die "Dummen", sondern spricht aus einer sachlichen, objektivierenden Metaperspektive. Uns allen empfiehlt er als letztes Mittel gegen die Dummheit die Bescheidenheit." Redaktion Gröls-Verlag (Edition Werke der Weltliteratur)
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Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.12.2014

NEUE TASCHENBÜCHER
Dummheit
und Bescheidung
Im Reich der Dummheit gehe es „selbst theoretisch noch abwechslungsreich“ zu, das Reich der Weisheit aber sei nur „eine öde und im allgemeinen gemiedene Gegend“. Ironie und tiefere Bedeutung halten sich die Waage in der Rede, die der österreichische Schriftsteller Robert Musil im März 1937 in Wien hielt: „Über die Dummheit“. Musil, der längst an seinem „Mann ohne Eigenschaften“ schrieb und im Jahr darauf ins Exil gehen musste, bekannte, gar nicht zu wissen, was Dummheit sei, er habe „keine Theorie der Dummheit entdeckt“. Doch dann kommt er nach verzweigten Überlegungen auf die zwei „Arten“ der Dummheit zu sprechen – die ehrliche, schlichte Dummheit, die „oft eine Künstlerin“, und diejenige, die paradoxerweise ein „Zeichen der Intelligenz“ sei. Erstere beruhe auf einem schwachen Verstand, bei der zweiten beruhe das Versagen der Intelligenz darauf, „dass sie sich Leistungen anmaßt, die ihr nicht zustehen“. Versagen und Unfähigkeit seien zu unterscheiden, mithin funktionelle und konstitutionelle Dummheit, Irrtum und Unverstand. Das beste Mittel gegen sie sei jedoch, so Robert Musils Quintessenz, „die Bescheidung“. WOLFGANG SCHREIBER
      
    
    
Robert Musil: Über die Dummheit. Reclam Verlag, Stuttgart 2014. 63 Seiten, 5 Euro.
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