Porphyrios (ca. 234-ca. 304 n.Chr.) stellt sich mit seinem Buch über die Enthaltsamkeit zwischen alle Fronten. Er lehnt das Töten von Tieren für die heidnische Opferpraxis und das Fleischessen vehement ab, setzt aber auch der christlischen Religiosität die Auffassung entgegen, daß alle Lebewesen und der Kosmos nicht bloß "Schöpfung", sondern selbst göttlich seien.Das Sein ist für ihn gestuft und in einer dynamischen Wechselwirkung, der Mensch unterscheidet sich nur graduell von den Tieren und Pflanzen einerseits und den Dämonen und dem Göttlichen andererseits. Das befähigt ihn, über das bloße Existieren hinaus eine Brücke zum Göttlichen zu schlagen.Philosophie gibt eine Antwort auf die Frage, wie man richtig leben kann und reduziert sich auf kein Lehrgebäude oder bloßen "Wissensqualm". Das Töten von Tieren und das Fleischessen ("Sarkophagie") ist hierbei durch keinerlei Gründe zu rechtfertigen, zudem würde es zur Herrschaft böser Dämonen über den Menschen führen.Das vorliegende Buch strahlt eine tiefe Achtung, Sympathie und Verständnis für alle beseelten Wesen aus, insebesondere die Tiere sind in vieler Hinsicht dem Menschen verwandt.
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