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Das Phänomen der Grenzüberschreitung prägt in eklatanter Weise das erzählerische Verfahren der späten Prosa Ingeborg Bachmanns. Ihr Schreiben über Grenzen hinweg erweist sich als ein Zug von Modernität ihres Schreibens, das spielerisch Genre- und Gattungskategorien kreuzt. Außerliterarische Diskurs- und Wissensformen dringen so in die Texte ein. Beispielhaft richtet sich das Augenmerk der vorliegenden Studie auf die Frage nach der oft beschworenen Musikalität von Bachmanns Prosa, sowie erstmals auf die Funktion geologischer Topoi.
Scheinen diese beiden Bereiche - Musik und Geologie -
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Produktbeschreibung
Das Phänomen der Grenzüberschreitung prägt in eklatanter Weise das erzählerische Verfahren der späten Prosa Ingeborg Bachmanns. Ihr Schreiben über Grenzen hinweg erweist sich als ein Zug von Modernität ihres Schreibens, das spielerisch Genre- und Gattungskategorien kreuzt. Außerliterarische Diskurs- und Wissensformen dringen so in die Texte ein. Beispielhaft richtet sich das Augenmerk der vorliegenden Studie auf die Frage nach der oft beschworenen Musikalität von Bachmanns Prosa, sowie erstmals auf die Funktion geologischer Topoi.

Scheinen diese beiden Bereiche - Musik und Geologie - zunächst entlegen, so zeigen sie sich in der konkreten Lektüre aufs engste miteinander verwoben. Durch den neuartigen methodischen Übergriff Lindemanns, die literarische Komposition mit dem Instrumentarium der Musiktheorie wie Fuge, Engführung, entwickelnder Variation, motivischer Arbeit zu lesen, wird die zutiefst musikalische Textur von Bachmanns Schreiben sichtbar.

Die geologischen Strukturen hingegen zeigen sich als Indikatoren bislang weitgehend kryptisch gebliebener poetologischer Selbstvergewisserungen der Autorin. Lindemann läßt, ausgehend von den ,Erratischen' Monologfragmenten auch der nachgelassenen Texte Ingeborg Bachmann als Teilnehmerin eines avancierten poetologischen Gesprächs hervortreten. Zentraler Dialogpartner ist Paul Celan mit seiner Konzeption des modernen Gedichtes als Flaschenpost. Celan wiederum, als Übersetzer Ossip Mandelstams, konfrontierte Bachmann mit bis dahin unbekannten Texten des russischen Dichters. So stiftete Celan über Zeit- und Sprachgrenzen hinweg ein bisher unentdeckt gebliebenes Netz zwischen Bachmann und Mandelstam.