1528 hatte das süddeutsche Handelshaus der Welser nach einem Vertrag mit Kaiser Karl V. die Nutzungsrechte über die damalige spanische Provinz Venezuela zugesprochen bekommen. Die in den Folgejahren intensive Durchforschung des unbekannten Landesinneren - motiviert durch die ständige Suche nach dem sagenumwobenen Goldland Dorado - steht im Mittelpunkt dieses Buches. Der Autor verfolgt den Ablauf der jahrhundertelang fast vergessenen Expeditionen von Ambrosius Ehinger, Nikolaus Federmann und Philipp von Hutten und wertet deren Resultate aus. Dabei wird auch der lange Zeit nicht gewürdigte geographisch-wissenschaftliche Wert jener Reiseunternehmungen für die Erforschung Südamerikas betrachtet. Schließlich handelt es sich bei der Expedition Huttens auch um den größten Entdeckungszug, den je ein Deutscher in Südamerika unternommen hat, und erst zweieinhalb Jahrhunderte später setzte mit den Reisen von Humboldt und Bonpland die eigentliche wissenschaftliche Erforschung des Orinoco-Gebietes ein.