Magisterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Sonstiges, Note: 2,3, Universität Duisburg-Essen (Institut für Kommunikationswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Neurowissenschaftliche Untersuchungen scheinen die Vorstellung von Willensfreiheit als Selbsttäuschung zu entlarven: Erkenntnisse über die zeitliche Abfolge neuronaler Vorgänge haben eine kontroverse Debatte über die kausale Rolle unserer Gedanken neu aufgeworfen. Sehen wir uns zu Recht als Subjekte mit freiem Willen an oder lenkt uns de facto unser Gehirn?
Diese Arbeit kritisiert zunächst die Methodik der Experimente nach dem Libet'schen Schema und diskutiert die Bedeutung der Prädetermination motorischer Willkürhandlungen für komplexe Entscheidungsprozesse. Anschließend wird von den Positionen der Neurobiologen Gerhard Roth und Wolf Singer ausgehend diskutiert, ob unbewusste Bewertungsmechanismen rationales Abwägen vollständig determinieren, hierbei wird zwischen Willensfreiheit, Handlungsfreiheit, Autonomie, Rationalität und rational fundierten Haltungen differenziert.
Die Frage nach der kausalen Relevanz bewusster mentaler Prozesse führt zudem auf das Grundproblem der Philosophie des Geistes zurück: Wenn keine naturalistische Erklärung menschlichen Bewusstseins akzeptiert werden kann, stellt sich für die ontologische Tradition das dualistische Problem materieller und immaterieller Entitäten. Demgegenüber eröffnet eine monistische Ontologie die Möglichkeit der kausalen Wirksamkeit bewusster Prozesse ohne metaphysische Annahmen zu machen.
Daher werden im zweiten Teil maßgebliche bewusstseinsphilosophische Positionen diskutiert um zu klären, ob bewusste mentale Prozesse naturalistisch beschreibbar sind: die von Joseph Levine formulierte Erklärungslücke, das von Frank Jackson vorgebrachte Wissensargument, die von Thomas Nagel reklamierte Irreduzibilität subjektiver Perspektive sowie der von David Papineau pointierte Verweis auf die Identität mentaler Qualitäten und physikalischer Vorgänge. Hierbei steht die Frage nach der Reduzierbarkeit phänomenalen Erlebens und subjektiver Perspektivität im Vordergrund.
Bettina Walde etikettiert unbewusste und bewusste neuronale Prozesse als physikalische Entitäten desselben ontologischen Status und argumentiert, eine epistemisch offene Zukunft ermögliche, dass Gedanken Ursachen setzen. Deshalb wird schließlich diskutiert, ob die von Walde formulierten Bedingungen für Freiheit gegenüber der Auffassung neuronaler Determiniertheit von Entscheidungen und der Akzeptanz eines physikalischen Determinismus auf eine kausale Wirksamkeit bewusster Prozesse schließen lassen.
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Diese Arbeit kritisiert zunächst die Methodik der Experimente nach dem Libet'schen Schema und diskutiert die Bedeutung der Prädetermination motorischer Willkürhandlungen für komplexe Entscheidungsprozesse. Anschließend wird von den Positionen der Neurobiologen Gerhard Roth und Wolf Singer ausgehend diskutiert, ob unbewusste Bewertungsmechanismen rationales Abwägen vollständig determinieren, hierbei wird zwischen Willensfreiheit, Handlungsfreiheit, Autonomie, Rationalität und rational fundierten Haltungen differenziert.
Die Frage nach der kausalen Relevanz bewusster mentaler Prozesse führt zudem auf das Grundproblem der Philosophie des Geistes zurück: Wenn keine naturalistische Erklärung menschlichen Bewusstseins akzeptiert werden kann, stellt sich für die ontologische Tradition das dualistische Problem materieller und immaterieller Entitäten. Demgegenüber eröffnet eine monistische Ontologie die Möglichkeit der kausalen Wirksamkeit bewusster Prozesse ohne metaphysische Annahmen zu machen.
Daher werden im zweiten Teil maßgebliche bewusstseinsphilosophische Positionen diskutiert um zu klären, ob bewusste mentale Prozesse naturalistisch beschreibbar sind: die von Joseph Levine formulierte Erklärungslücke, das von Frank Jackson vorgebrachte Wissensargument, die von Thomas Nagel reklamierte Irreduzibilität subjektiver Perspektive sowie der von David Papineau pointierte Verweis auf die Identität mentaler Qualitäten und physikalischer Vorgänge. Hierbei steht die Frage nach der Reduzierbarkeit phänomenalen Erlebens und subjektiver Perspektivität im Vordergrund.
Bettina Walde etikettiert unbewusste und bewusste neuronale Prozesse als physikalische Entitäten desselben ontologischen Status und argumentiert, eine epistemisch offene Zukunft ermögliche, dass Gedanken Ursachen setzen. Deshalb wird schließlich diskutiert, ob die von Walde formulierten Bedingungen für Freiheit gegenüber der Auffassung neuronaler Determiniertheit von Entscheidungen und der Akzeptanz eines physikalischen Determinismus auf eine kausale Wirksamkeit bewusster Prozesse schließen lassen.
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