Hegels Verfassungsschrift war lange Zeit ein Stiefkind der Forschung. Dabei ist dieser zu Hegels Lebzeiten nie veröffentlichte Text ein wahres Ideen-Laboratorium: eine Fülle von Elementen des Hegelschen Staats-, Rechts- und Geschichtsdenkens findet sich hier in verhältnismäßig lockerem Aggregatzustand - spielerisch entfaltet im Rahmen einer Flugschrift (oder Denkschrift). Die mustergültige Textgestalt der Schrift beruht auf der Edition von Kurt R. Meist im Rahmen der historisch-kritischen Ausgabe der Gesammelten Werke Hegels durch die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften. Hans…mehr
Hegels Verfassungsschrift war lange Zeit ein Stiefkind der Forschung. Dabei ist dieser zu Hegels Lebzeiten nie veröffentlichte Text ein wahres Ideen-Laboratorium: eine Fülle von Elementen des Hegelschen Staats-, Rechts- und Geschichtsdenkens findet sich hier in verhältnismäßig lockerem Aggregatzustand - spielerisch entfaltet im Rahmen einer Flugschrift (oder Denkschrift). Die mustergültige Textgestalt der Schrift beruht auf der Edition von Kurt R. Meist im Rahmen der historisch-kritischen Ausgabe der Gesammelten Werke Hegels durch die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften. Hans Maier ordnet in seinem Nachwort die Verfassungsschrift in den historischen Kontext ihrer Entstehung und in das philosophische Werk Hegels ein. Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Autorenporträt
Dr. phil., Dr. jur. h.c. Hans Maier, geboren 1931, seit 1962 Professor für politische Wissenschaft in München, war von 1970 bis 1986 bayerischer Kultusminister und ist seit 1999 Prof. em. für christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie. Von 1976 bis 1988 war er Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Er ist u. a. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.Georg Wilhelm Friedrich Hegel, geb. am 27. August 1770 in Stuttgart, gest. am 14. November 1831 in Berlin. Er wuchs in einem pietistischen Elternhaus auf. Vermutlich ab 1776 besuchte Hegel ein Gymnasium in Stuttgart, seit 1784 das Obergymnasium. Seine Interessen waren breit gestreut. Besonderes Augenmerk widmete er der Geschichte, insbesondere der Antike und den alten Sprachen. Ein weiteres frühes Interesse bildete die Mathematik. 1788 nahm Hegel an der Tübinger Universität das Studium der Theologie auf. Im September 1790 erhielt er den Grad eines Magisters der Philosophie, 1793 wurde ihm das theologische Lizenziat verliehen. Hegel profitierte viel von dem intellektuellen Austausch mit seinen später berühmten Zimmergenossen Hölderlin und Schelling. Sie hegten große Sympathie für die revolutionären politischen Ereignisse in Frankreich. Jedoch fand später durch das Scheitern Napoleons eine politische Umorientierung bei Hegel statt. Er wurde ein Anhänger der konstitutionellen Monarch
ie Preußens und söhnte sich mit den politischen Gegebenheiten aus. Hegels Philosophie erhebt den Anspruch, die gesamte Wirklichkeit in der Vielfalt ihrer Erscheinungsformen einschließlich ihrer geschichtlichen Entwicklung zusammenhängend, systematisch und definitiv zu deuten. In ihrer Wirkung auf die westliche Geistesgeschichte ist sie mit dem Werk von Platon, Aristoteles und Kant vergleichbar. Sein philosophisches Werk Phänomenologie des Geistes aus dem Jahre 1807 zählt zu den wirkmächtigsten Werken der Philosophiegeschichte überhaupt.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Nachdenklich hat Rezensent Albrecht Cordes dieser Band gemacht, in dem -zweihundert Jahre nach seinem Entstehen der Druck eines Textes Hegels über die Verfassung des Alten Reiches nachgeholt wird. Cordes zufolge geht es darin um die "Spannung zwischen Staat und einer modernen Staatsbildung im Wege stehenden 'alten deutschen Freiheit'", von welcher der Rezensent Hegel dennoch mit Respekt sprechen sieht. Doch betrachtet Cordes seinen Versuch, das Buch einfach von vorne nach hinten durchzulesen, bald als gescheitert. Es klingt ein schüchtern vorgetragener Vorwurf an die Herausgeber an, dass sie den Leser nicht besser durch diese "Baustelle von Hegels Staatsdenken" hindurchgelenkt haben, beispielsweise in dem sie die Fragmente zu einem zusammenhängenden Text kombinierten. Man müsse schon viel Zeit haben und masochistisch veranlagt sein, um sich allein durch Reiner Meists siebzigseitige Erklärung der Textedition samt ihrer Badwurmsätze zu "quälen". Gott sei dank fand der Rezensent dann wenigstens im zwanzigseitigen Nachwort Hans Maiers Hegels Gedanken systematisiert und "eine Auswahl von charakteristischen Fundstellen" zitiert. Erschwert wurde dieser Zugang dann allerdings wieder durch ein unübersichtliches Layout der Seite, das die Suche der Stellen im Text zu einer umständlichen Angelegenheit machte. Auch wenn Cordes der Meinung ist, dass dieser Band dem Leser den Zugang zu seinem Inhalt hätte erleichtern müssen, befindet er zum Schluss, dass sich die Mühe der Einarbeitung in das schwierige Buch lohnt.