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Heute werden die Selbstgefälligen als Schlafwandler der Gesellschaft angegriffen und oftmals verantwortlich gemacht für schlampige Fehlurteile und unzureichende Maßnahmen. Aber wäre ein gelungener Angriff auf die Selbstzufriedenheit nicht ein hoffnungsloser Fall? Per definitionem darf man im Kampf gegen die Selbstgefälligkeit nie selbstgefällig werden. Für den Selbstgefälligen ist das Leben zu einem ebenen Feld geworden, auf dem man ohne Angst vor Stolpern oder Fallen weitermachen kann - ein abgeflachtes Reich, in dem alles klar und verständlich entlang des Horizonts angeordnet ist. Es ist…mehr

Produktbeschreibung
Heute werden die Selbstgefälligen als Schlafwandler der Gesellschaft angegriffen und oftmals verantwortlich gemacht für schlampige Fehlurteile und unzureichende Maßnahmen. Aber wäre ein gelungener Angriff auf die Selbstzufriedenheit nicht ein hoffnungsloser Fall? Per definitionem darf man im Kampf gegen die Selbstgefälligkeit nie selbstgefällig werden. Für den Selbstgefälligen ist das Leben zu einem ebenen Feld geworden, auf dem man ohne Angst vor Stolpern oder Fallen weitermachen kann - ein abgeflachtes Reich, in dem alles klar und verständlich entlang des Horizonts angeordnet ist. Es ist erfreulich, zu einer endgültigen, eindeutigen Bedeutung zu gelangen, ohne über eine Passage zu stolpern. Jedes Wort enthält jedoch dynamische Vektoren, einschließlich derjenigen, die aus anderen Sprachen, Epochen und Kulturen hervorgehen und in andere übergehen, die von einem semantischen Feld zum anderen wandern.
Autorenporträt
John T. Hamilton, 1963 in der Bronx geboren, ist nach verschiedenen Lehraufträgen u. a. am ZfL Berlin, der ETH Zürich, der New York University sowie der University of California-Santa Cruz Professor für Komparatistik in Harvard. In seinem umfangreichen Werk beschäftigt er sich mit Klassikern von der Antike bis zur Gegenwart. Auf Deutsch erschien zuletzt: Musik, Wahnsinn und das Außerkraftsetzen der Sprache.