"Würden die Menschen nicht besser werden, wenn sie nicht an die Unsterblichkeit glaubten?!" fragt Arno Schmidt in seinem Roman Das steinerne Herz. Er zielt mit dieser Frage auf ein Thema, das ihn ein Leben lang beschäftigte: Als unsterblich, also "als immerfort mitlebend", galten ihm allein die Schriftsteller, deren Literatur dem liebend lesenden Auge mühelos Brücken in abgesunkene Zeiten schlägt. Doch Schmidt wäre nicht Schmidt, hätte er das Thema nicht auch ironisch gewendet. Die Last unsterblichen Ruhmes malt er in Tina oder über die Unsterblichkeit lustvoll aus: Die Berühmten müssen…mehr
"Würden die Menschen nicht besser werden, wenn sie nicht an die Unsterblichkeit glaubten?!" fragt Arno Schmidt in seinem Roman Das steinerne Herz. Er zielt mit dieser Frage auf ein Thema, das ihn ein Leben lang beschäftigte: Als unsterblich, also "als immerfort mitlebend", galten ihm allein die Schriftsteller, deren Literatur dem liebend lesenden Auge mühelos Brücken in abgesunkene Zeiten schlägt.
Doch Schmidt wäre nicht Schmidt, hätte er das Thema nicht auch ironisch gewendet. Die Last unsterblichen Ruhmes malt er in Tina oder über die Unsterblichkeit lustvoll aus: Die Berühmten müssen sich nach ihrem Tod in einem höllischen Elysium für eine Ewigkeit langweilen, bis man sie endlich vergessen hat. In Caliban über Setebos sucht ein profaner Orpheus in einem unterweltlichen Bauerndorf voller Hades-Schatten nach der verlorenen Geliebten.Jan Philipp Reemtsma hat für diesen Band aus dem umfangreichen Werk Arno Schmidts Texte ausgewählt, die erzählend oder essayistisch über den Nachruhm sinnieren und der Frage nach der Geschichtlichkeit allen Seins überraschende Pointen abgewinnen.
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Autorenporträt
Arno Schmidt wurde am 18. Januar 1914 in Hamburg geboren. Nachdem er kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs aus englischer Kriegsgefangenschaft entlassen worden war, arbeitete er zunächst als Dolmetscher, von 1947 an als freier Schriftsteller. Nach Stationen in Cordingen, Kastel an der Saar und Darmstadt zog er 1958 mit seiner Frau Alice nach Bargfeld (Kreis Celle), wo er bis zu seinem Tod zurückgezogen lebte. Von 1949 an, als seine Erzählung Leviathan in Buchform erschien, entstanden Romane, Dialoge zur Literatur für den Rundfunk, Essays und biographische Arbeiten, darunter sein Hauptwerk Zettel's Traum, 1334 DIN-A3-Seiten stark und über zehn Kilo schwer. Aufgrund des komplexen Layouts konnte es 1970 nur als Faksimile des Typoskripts erscheinen; erst seit 2010 liegt es in gesetzter Form vor. Arno Schmidt starb am 3. Juni 1979 in Celle. Zwei Jahre nach seinem Tod gründeten seine Frau Alice und Jan Philipp Reemtsma die Arno Schmidt Stiftung.
Jan Philipp Reemtsma, geboren 1952 in Bonn, ist Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg und geschäftsführender Vorstand der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur. 1981 gründete er die Arno-Schmidt-Stiftung, deren Vorstand er bis heute ist. Er ist Mitherausgeber der »Bargfelder Ausgabe« des Gesamtwerkes von Arno Schmidt.
Inhaltsangabe
Vorspiel - Unsterblichkeit für Amateure - Ich bin erst Sechzig - Anachronismus als Vollendung - Die aussterbende Erzählung - Ein Leben im Voraus - Ein unerledigter Fall - - Das heulende Haus - Der Dichter und die Kritik - Die Wasserlilie - Goethe und Einer seiner Bewunderer - Flucht vor dem Werk - Die Pflicht des Lesers - Der Platz, an dem ich schreibe - - Dankadresse zum GoethePreis - Der Fall Ascher - Julianische Tage - Nachbarin, Tod und Solidus - Tina oder über die Unsterblichkeit - Caliban über Setebos - Die Lange Grete - Jan Philipp Reemtsma: Nachwort
Vorspiel - Unsterblichkeit für Amateure - Ich bin erst Sechzig - Anachronismus als Vollendung - Die aussterbende Erzählung - Ein Leben im Voraus - Ein unerledigter Fall - - Das heulende Haus - Der Dichter und die Kritik - Die Wasserlilie - Goethe und Einer seiner Bewunderer - Flucht vor dem Werk - Die Pflicht des Lesers - Der Platz, an dem ich schreibe - - Dankadresse zum GoethePreis - Der Fall Ascher - Julianische Tage - Nachbarin, Tod und Solidus - Tina oder über die Unsterblichkeit - Caliban über Setebos - Die Lange Grete - Jan Philipp Reemtsma: Nachwort
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