Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Universität Kassel (Soziale Therapie), Veranstaltung: "Ich ist ein Anderer" Psychodynamische Wege des Verstehens, Sprache: Deutsch, Abstract: Ist männliche Homosexualität krankhaft? Welche Geschlechtsrolle nehmen schwule Männer in einer Paarbeziehung ein? Wie entwickelt sich Homosexualität? Der psychoanalytisch arbeitende Therapeut und Dozent Fritz Morgenthaler setzte sich bis zu seinem Tod 1984 unter anderem mit diesen Fragen auseinander und kam zu dem Ergebnis: Homosexualität ist zwar eine andere sexuelle Orientierung, wie Heterosexualität aber eine normale. Eine mutige Aussage in dieser Epoche, denn es war noch deutlich spürbar, dass Sexualität zwischen Männern lange Zeit als sündig und pervers galt und in der Bundesrepublik bis 1969 unter Strafe gestellt war. Eine mutige Haltung auch vor dem Hintergrund, dass zahlreiche Psychoanalytiker zur Diskriminierung von Homosexuellen beitrugen und mit ihren Theorien, Homosexualität sei eine Entwicklungsstörung usw., auch anderen Stellen und Personen Ressentiments und Argumentationshilfen lieferten. In der Hausarbeit wird dargelegt und kritisch diskutiert, wie Morgenthaler die oben genannten Fragen beantwortet. Es wird erläutert, wie Morgenthaler auch die Auswirkungen gesellschaftlicher Diskriminierungen auf Homosexuelle sowie eine Erklärung für die Entwicklung von Heterosexualität in sein Modell mit einbezieht. Das Bestreben der Hausarbeit ist das Verstehen des Modells von Morgenthaler und dessen Einordnung in den Kontext von Geschichte und Gesellschaft. Fritz Morgenthaler leistete einen wichtigen Beitrag zur besseren Akzeptanz und Neubewertung von Homosexualität, seine Themen sind auch heute noch aktuell und werden diskutiert.
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