Vordiplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 2,0, Ernst-Abbe-Hochschule Jena, ehem. Fachhochschule Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Sucht man nach dem Begriff "Analphabetismus", wird mitunter auch "Legasthenie" thematisiert bzw. umgekehrt. Deshalb fragte ich mich, ob es Parallelen gibt, ob die Begriffe kompatibel sind. Daher möchte ich mich in dieser Arbeit auf die Suche nach einem Zusammenhang zwischen beiden Phänomenen begeben. Da die Untersuchung eines möglichen Zusammenhangs sehr viele Blickwinkel zulässt, möchte ich der Arbeit einen konkreten Schwerpunkt geben, indem ich vorrangig der Frage nachgehe, ob der Legastheniker von heute der Analphabet von morgen werden kann.Der Formulierung dieser Fragestellung geht die Annahme voraus, dass beide Phänomene, also Legasthenie und Analphabetismus, vergleichbaren Charakter haben, sich vorrangig um unzureichende Lese- und Rechtschreibfähigkeit, also Schriftsprachkompetenz drehen und sich bedingen.Der Frage nach der Bedingtheit, der Korrelation, wird durch die Betrachtung von Ursachen und Folgen von Legasthenie und die Gegenüberstellung von Analphabetismus Antwort gewährt. Die Arbeit wird dabei umrahmt durch die Einbeziehung medizinischer, psychologischer und nicht zuletzt sozialer Aspekte. Im Zusammenhang mit der Bedingtheit der Legasthenie wird die bekannte Theorie von Piaget aus dem Bereich der Entwicklungspsychologie Anwendung finden, wobei die Stufen der kognitiven Entwicklung des Menschen unter dem Gesichtspunkt Schriftspracherwerb betrachtet werden.In Zeiten rapiden Fortschritts und stetiger Technologieneuerungen und nicht zuletzt aufgrund von Globalisierung und Individualisierung nimmt Sprach- und vor allem Schriftsprachkompetenz einen wesentlichen Stellenwert für die Partizipation am gesellschaftlichen Leben ein. Daher werde ich im Rahmen dieser Arbeit, auf Basis der Wichtigkeit dieser Kompetenz, Interventionsmöglichkeiten inklusive ihrer Wirksamkeit untersuchen, die möglichen negativen Folgeproblemen vorbeugen und diese verhindern sollen. Hierbei wird das Augenmerk unter anderem auf soziotherapeutische Maßnahmen gelegt, die durchgeführt werden müssen, damit eben aus dem Legastheniker kein Analphabet wird, damit eine Bedingtheit ausgeschlossen wird.Die essentielle Basis meiner Untersuchung bildet jedoch die Definition der Phänomene, von welchen Phänomenen ist überhaupt die Rede? Durch die Beschreibung beider Problematiken soll festgestellt werden, ob es Unterschiede gibt oder ob meine Annahme verifiziert werden kann, es also Parallelen gibt, oder ob gleichen Symptomatiken lediglich unterschiedliche Begriffe zugeordnet werden.
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