Nachhaltige Entwicklung ist eine weltpolitische Vision, die darauf abzielt, sowohl den heute lebenden Menschen als auch künftigen Generationen die gleichen Möglichkeiten zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse zu schaffen und zu erhalten. In diesem Zusammenhang kommt der Wirtschaft eine bedeutende Rolle zu, ist sie es doch, die mit der Gestaltung von Produktionsprozessen und Produkten Aufgaben wahrnimmt, die nicht nur Auswirkungen auf das Einkommen und Vermögen der wirtschaftlichen Akteure haben, sondern die in erheblichem Umfang die Alltagskultur prägen. Für nachhaltiges Wirtschaften ist es daher geboten, "über Geld hinaus" zu denken und zu handeln, das heißt, auch die Folgen des wirtschaftlichen Handelns zu berücksichtigen, die sich nicht in monetärer Dimension niederschlagen. Tatsächlich geschieht in der wirtschaftlichen Theorie und Praxis weithin das Gegenteil: Geldzentriertes Handeln wird nicht nur theoretisch in Gestalt des homo oeconomicus als "rational" überhöht, sondern auch von den wirtschaftlichen Akteuren aus der Modellwelt in die Praxis rückübertragen, wo es in Gestalt der Geiz-ist-geil-Maxime erhebliche Kollateralschäden verursacht. Der vorliegende Band umfasst 15 Aufsätze des an der Universität Kassel lehrenden Autors, in denen unterschiedliche Facetten eines "über Geld hinaus" reichenden betriebswirtschaftlichen Denkens und Handelns entwickelt werden. Ausgehend von dem "Plädoyer für eine alternative ökonomische Rationalität" bis zu der Forderung, "...die soziale Verantwortung von Unternehmen inhaltlich und institutionell (zu) sichern" werden in analytischer und empirischer Perspektive Überlegungen vorgestellt, wie die Betriebswirtschaftslehre als akademische Disziplin und das von ihr beeinflusste praktische wirtschaftliche Handeln in Produktion und Konsumtion einen weiteren Horizont gewinnen und sich orientiert an der Nachhaltigkeitsvision entwickeln können.