Vortrag, den der bedeutende Physiker Hermann von Helmholtz 1853 vor der Deutschen Gesellschaft in Königsberg hielt. Ergänzt durch eine Nachschrift des Autors von 1875. Goethe, dessen umfassendes Talent namentlich in der besonnenen Klarheit hervortrat, womit er die Wirklichkeit des Menschen und der Natur in ihren kleinsten Zügen mit lebensfrischer Anschauung festzuhalten und wiederzugeben wusste, ward durch diese besondere Richtung seines Geistes mit Notwendigkeit zu naturwissenschaftlichen Studien hingeführt, in denen er nicht nur aufnahm, was Andere ihn zu lehren wussten, sondern auch, wie es bei einem so ursprünglichen Geiste nicht anders sein konnte, bald selbsttätig und zwar in höchst eigentümlicher Weise einzugreifen versuchte. Ich will versuchen, im Vorliegenden das Verhältnis der Arbeiten Goethes zum gegenwärtigen Standpunkte der Naturwissenschaften zu schildern und den gemeinsamen leitenden Gedanken derselben anschaulich zu machen.