Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Veranstaltung: Die deutschsprachige Tragödie seit Nietzsche, Sprache: Deutsch, Abstract: ¿Als Stil schwebte mir vor, etwas gegensätzliches zur Iphigenie zu machen, etwas worauf das Wort nicht passe: >>dieses gräcisierende Product erschien mir beim erneuten Lesen verteufelt human.<< (Goethe an Schiller)¿ (v. Hofmannsthal 1997, S.400). Dieses Zitat ist neben den ¿Szenischen Vorschriften zu ¿Elekträ¿¿ nur ein weiterer Beleg für die antiklassizistische Herangehensweise Hofmannsthals an den antiken Atriden ¿ Mythos und die Figur der Elektra, der Protagonistin des vorliegenden Stückes. Im Spiegel seiner Zeit wollte er den ¿¿Schauer¿ des antiken Mythos¿ (Eder 2009, S.127) neu erschaffen, aus einem bildungsbürgerlichen Stück gleichsam ein Werk kreieren, das eher an die Gefühlswelt als an den Intellekt seiner Leser appellieren sollte (vgl. v. Hofmannsthal 1997, S. 309). Anhand einer psychologischen Neuinterpretation des antiken Sujets gelang es ihm, den Mythos als Gefäß zu nutzen, um dieses mit zeitgenössischen Inhalten zu füllen. Neben der Psychologisierung der Handlung und der Charaktere ist der Einfluss von Friedrich Nietzsches Werk ¿Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik¿ (1872) in der Hofmannsthalschen Version erkennbar. Auf beide Aspekte soll in nachfolgender Arbeit in Grundzügen eingegangen werden, wobei die Psychologisierung der Charaktere ausschließlich anhand der Protagonistin Elektra dargelegt werden soll.
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