Mit John Updike die Kunst neu entdecken!John Updike hat nicht nur fast 30 Romane geschrieben, sondern auch zahlreiche Essays, die von Kierkegaard, Hemingway, dem Golfspiel oder »Zehn einschneidenden Momenten in der Geschichte der amerikanischen Libido« handeln. Über mehrere Jahrzehnte verfasste er zudem für renommierte amerikanische Magazine wie The New Republic, The New Yorker oder The New York Review of Books Texte über Kunst, von denen nun eine Auswahl erstmals in deutscher Sprache vorliegt.Ob Vermeer oder Singer Sargent, Monet oder Hopper - stets lenkt Updike unseren Blick auf wichtige Details und bietet eine kluge Würdigung der Künstler und ihrer Werke. Entlang der Skulpturen Riemenschneiders spüren wir in spätgotische Gefühlswelten hinein, vollziehen anhand der Grafiken van Goghs die Tragik dieses unglücklichen Genies nach und erleben mit Richard Estes einen flirrenden Moment purer Großstadtenergie.Denn was nur wenige wissen: Updike war der Kunst von Kindesbeinen an sehr verbunden und wäre beinahe selbst bildender Künstler geworden. Nach seinem Anglistikstudium in Harvard ging er für ein Jahr an die Ruskin School of Art in Oxford, bevor er dem Schreiben den Vorzug gab und Redakteur beim New Yorker wurde.Updikes Kunstessays verbinden das Beste aus beiden Welten: die tief empfundene Nähe zur Kunst, insbesondere der Malerei, die ihn immer wieder ganz genau hinschauen lässt, und die Fähigkeit des Literaten, mit leichter Hand grundlegende Themen des Menschlichen zu erfassen. Das macht diese Lektüre zu einem großen Genuss. Der Band ist nach europäischen und amerikanischen Künstlern gegliedert und enthält zahlreiche Abbildungen sowie ein Nachwort.Eine wahre Fundgrube für Kunstliebhaber!Die Schriften zur Kunst von John Updike, endlich, zum ersten Mal auf Deutsch!Zum 10. Todestag von John Updike am 27. Januar 2019!»Updike ist in allem, was er schreibt, ein klangfanatischer Wortsetzer, ein Menschen zeichnender Kaltnadelradierer. Es hat ja kein anderer amerikanischer Schriftsteller seiner Generation so eminente Studien zur Malerei verfasst! Dieser Augenmensch - ein Artist, den man zwischen Colvilles gefrorenen Figurinen und den Grässlichkeitsensembles von Kienholz platzieren möchte - ist mit seinem genialisch präzisen Kunstsinn immer schockierend präsent!«Fritz J. Raddatz, Die Zeit»Er war ein modernes Genie, eine ungeheure Persönlichkeit innerhalb der amerikanischen Literatur, der subtilste englischsprachige Schriftsteller.«Ian McEwan»Der größte Literat unserer Zeit - ein ebenso glänzender Essayist, Literatur und Kunstkritiker wie Romanautor und Verfasser von Kurzgeschichten.«Philip Roth»John Updike hat mittlerweile den Rang eines bedeutenden Kritikers, dessen Stimme nachhaltiges Gewicht hat; tatsächlich ist er der herausragende Kritiker seiner Generation.«The New York Times»In seiner Jugend wollte Updike Comiczeichner werden, Maler, Künstler. Nach Harvard erhielt er ein Stipendium für das Kunststudium in Oxford. Und über 30 Jahre später lesen wir seine Aufsätze zur Kunst! In der Auseinandersetzung mit Monet, Wyeth und Degas beweist er genauso viel Scharfsinn und Beschreibungskraft wie gegenüber Melville oder Whitman!«Time Magazine»Diese Essays bieten immer wieder wunderbare Beispiele einer kritischen Deutung; die psychologischen Interessen des Romanautors treiben während der Ausstellungsbesuche den Blick von einem Werk zum nächsten, bis sich ein tiefgreifendes Verständnis der Kunst einstellt.«Arthur Danto, The New York Times Book Review»Updike verdient es, dass man ihn immer wieder rühmt!«Marcel Reich-Ranicki
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.03.2019Für Kathedralen fehlte Monet der Sinn
John Updike sah keinen Anlass, dem eingespielten Kanon der Kunst und der üblichen Erzählung vom Königsweg in die Moderne zu folgen: ein Band mit Kunstkritiken des Schriftstellers.
In einem seiner letzten Romane beschreibt der im vergangenen Jahr gestorbene Wilhelm Genazino eine unerwartete Begegnung des Erzählers mit der Angestellten einer Bankfiliale. Die Art und Weise, wie die Frau im dunkelgrünen Rock im Foyer eines Stadttheaters in einem Plastiksessel sitzt und in der Theaterpause mitgebrachte Brotschnitten verzehrt, erinnert den Erzähler an die Bilder Edward Hoppers. "Es war für mich fast ein Glückserlebnis, wenn in der Wirklichkeit plötzlich ein Kunstbild auftauchte", heißt es, und zu diesem Erlebnis gehörte es dazu, dass die Frau "von der Kunstähnlichkeit ihres bloßen Dasitzens nichts wusste".
Genazinos Beschreibung erinnert an die Durchlässigkeit zwischen bildender Kunst und Literatur, an die innere Verwandtschaft zwischen dem Darstellungsvermögen des Malers und der Einbildungskraft des Schriftstellers. Wie Genazino, so hat auch der amerikanische Schriftsteller John Updike an Hoppers Gemälden ihre lakonische Zurückhaltung geschätzt, die "stolze Ausdruckslosigkeit" der Dargestellten. Updike fasziniert die Art und Weise, in der Hopper seine Szenen im Vagen und Andeutungshaften belässt, statt ihnen erzählerische Pointen oder psychologische Tiefe abzugewinnen. Literarische Versuche, die Dargestellten zum Sprechen zu bringen, wie sie beispielsweise Joyce Carol Oates in einer Reihe imaginierter Monologe zu einem Gemälde Hoppers unternommen hat, hält Updike für verfehlt - "Projektionen, die vom Gemälde abgleiten und es zurücklassen, wie es ist".
Nachzulesen sind Updikes Bemerkungen zur bildenden Kunst nun in einer gelungenen Auswahl von Ausstellungskritiken, herausgegeben und übersetzt von Antje Korsmeier. Es handelt sich um Texte, die Updike vom Ende der siebziger Jahre bis wenige Jahre vor seinem Tod 2009 vor allem für den "New Yorker" und die "New York Review of Books" geschrieben hat. Updike, der ursprünglich selbst bildender Künstler werden wollte und an der Ruskin School of Drawing and Fine Art in Oxford studiert hatte, erweist sich darin als genauer Kenner der Kunstgeschichte sowie als Kritiker, der dem tradierten Wertekanon oftmals nicht folgt und sich eigenständige Urteile leistet.
Seine Vorliebe gilt den figurativen Traditionen der Malerei, den Niederländern Vermeer und Pieter de Hoch und ihren Schilderungen des Alltäglichen oder den Bildern Chardins, auf denen der metallene Glanz eines Kupferkessels nicht weniger zählt als die Person neben ihm. Die Beharrlichkeit, mit der Updike von den Motiven der Malerei her denkt, distanziert ihn von den üblichen Fortschrittserzählungen der Moderne, die in der zunehmenden Abstraktion vom Gegenstand eine Befreiung der Kunst zu sich selbst erkennen wollten. Renoir, so notiert er etwa, habe einfach nicht genau genug hingeschaut, sondern lieber gesehen, was er sehen wollte. An Monets Variationen der Kathedrale von Rouen missfällt ihm die gewollte Abweichung vom Dinglichen - die Kathedrale leide unter der "Gleichgültigkeit des Malers, der in ihr nicht mehr sieht als ein von Sonne beschienenes Stück Stein, eine Wucherung mit Konturen". Monets kurz zuvor entstandene Serie der Pappeln am Ufer der Epte hingegen trifft auf das Lob des Rezensenten, da sie dem Betrachter ein Gefühl für den Raum und die Atmosphäre der Luft vermitteln.
Auch in seinen Betrachtungen zur Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts bleibt Updike seinen ästhetischen Vorlieben treu. Dem Fotorealismus des Amerikaners Richard Estes mit seiner Aufmerksamkeit für die reflektierenden Glas- und Chromoberflächen der Großstadt kann er mehr abgewinnen als den zeitgleichen Volten der Konzeptkunst. Op-Art, so Updike, sei die letzte Kunstbewegung gewesen, die ihm Spaß gemacht habe, der Minimalismus die letzte, die er wirklich zur Kenntnis genommen habe. Mit der zeitgenössischen Kunst wurde ihm auch der flankierende Kunstbetrieb zunehmend fremd. Immer wieder streut er in seinen Ausstellungskritiken entsprechende Randbemerkungen ein. Aber auch wenn Updike darin sein Befremden über die "Verwandlung von Museen in sagenhafte Touristenfallen" oder die schale Didaktik von Ausstellungsvideos zu erkennen gibt, bleibt der Ton ironisch und beschwingt und gleitet niemals ab in die Untiefen des Kulturpessimismus.
Neben Gemälden und Skulpturen würdigt Updike auch Cartoons und Buchillustrationen, und eine seiner eindrücklichsten Beschreibungen gilt bezeichnenderweise keinem Kunstwerk, sondern einem historischen Foto aus dem Familienalbum. Es zeigt den neunjährigen John Updike auf der Veranda seines Elternhauses in Shillington, Pennsylvania, sonntäglich gekleidet und ganz in die Lektüre eines Comics vertieft. Updike erkennt in dem Bild die liebevolle Sorgfalt seiner Mutter, die hier mit ihrer Kodak-Balgenkamera ihr einziges Kind für die Nachwelt in Szene setzte - "der Autor in jungen Jahren in seinem Freilichtbüro". Im Anblick der Schwarzweißfotografe ruft sich Updike diesen verlassenen Ort der Kindheit noch einmal in Erinnerung, von dem nach Seife riechenden Waschbecken aus Stein bis zu den roten Einmachringen aus Gummi, die verstreut herumlagen, wenn in der Küche Obst eingemacht wurde.
Die Strenge, mit der Updike jede Projektion aus der Beschreibung von Hoppers Gemälden verbannen wollte, hat er selbst zum Glück in seinen Texten nicht durchgehalten. Beim Anblick von Antonella da Messinas "Heiligem Hieronymus im Gehäuse" imaginiert er den Lärm der Vögel, die in den leeren Fensterbögen hocken, und mutmaßt, dass die Holztruhe im Rücken des Gelehrten wohl Stapel unverlangt eingesandter Predigten enthält: im nächsten Moment wird sie unter lautem Poltern von ihrem erhöhten Podest herunterstürzen. Angesichts des ganz in sein Manuskript vertieften Kirchenvaters gilt die Aufmerksamkeit des Autors nicht zuletzt einer Frage, die nur mit den Mitteln der Imagination geklärt werden kann: "Wer füttert die Katze?"
PETER GEIMER
John Updike:
"Über Kunst".
Schriften 1979-2008.
Herausgegeben und aus dem Englischen von Antje Korsmeier.
Piet Meyer Verlag,
Bern/Wien 2018.
356 S., geb., 28,40 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
John Updike sah keinen Anlass, dem eingespielten Kanon der Kunst und der üblichen Erzählung vom Königsweg in die Moderne zu folgen: ein Band mit Kunstkritiken des Schriftstellers.
In einem seiner letzten Romane beschreibt der im vergangenen Jahr gestorbene Wilhelm Genazino eine unerwartete Begegnung des Erzählers mit der Angestellten einer Bankfiliale. Die Art und Weise, wie die Frau im dunkelgrünen Rock im Foyer eines Stadttheaters in einem Plastiksessel sitzt und in der Theaterpause mitgebrachte Brotschnitten verzehrt, erinnert den Erzähler an die Bilder Edward Hoppers. "Es war für mich fast ein Glückserlebnis, wenn in der Wirklichkeit plötzlich ein Kunstbild auftauchte", heißt es, und zu diesem Erlebnis gehörte es dazu, dass die Frau "von der Kunstähnlichkeit ihres bloßen Dasitzens nichts wusste".
Genazinos Beschreibung erinnert an die Durchlässigkeit zwischen bildender Kunst und Literatur, an die innere Verwandtschaft zwischen dem Darstellungsvermögen des Malers und der Einbildungskraft des Schriftstellers. Wie Genazino, so hat auch der amerikanische Schriftsteller John Updike an Hoppers Gemälden ihre lakonische Zurückhaltung geschätzt, die "stolze Ausdruckslosigkeit" der Dargestellten. Updike fasziniert die Art und Weise, in der Hopper seine Szenen im Vagen und Andeutungshaften belässt, statt ihnen erzählerische Pointen oder psychologische Tiefe abzugewinnen. Literarische Versuche, die Dargestellten zum Sprechen zu bringen, wie sie beispielsweise Joyce Carol Oates in einer Reihe imaginierter Monologe zu einem Gemälde Hoppers unternommen hat, hält Updike für verfehlt - "Projektionen, die vom Gemälde abgleiten und es zurücklassen, wie es ist".
Nachzulesen sind Updikes Bemerkungen zur bildenden Kunst nun in einer gelungenen Auswahl von Ausstellungskritiken, herausgegeben und übersetzt von Antje Korsmeier. Es handelt sich um Texte, die Updike vom Ende der siebziger Jahre bis wenige Jahre vor seinem Tod 2009 vor allem für den "New Yorker" und die "New York Review of Books" geschrieben hat. Updike, der ursprünglich selbst bildender Künstler werden wollte und an der Ruskin School of Drawing and Fine Art in Oxford studiert hatte, erweist sich darin als genauer Kenner der Kunstgeschichte sowie als Kritiker, der dem tradierten Wertekanon oftmals nicht folgt und sich eigenständige Urteile leistet.
Seine Vorliebe gilt den figurativen Traditionen der Malerei, den Niederländern Vermeer und Pieter de Hoch und ihren Schilderungen des Alltäglichen oder den Bildern Chardins, auf denen der metallene Glanz eines Kupferkessels nicht weniger zählt als die Person neben ihm. Die Beharrlichkeit, mit der Updike von den Motiven der Malerei her denkt, distanziert ihn von den üblichen Fortschrittserzählungen der Moderne, die in der zunehmenden Abstraktion vom Gegenstand eine Befreiung der Kunst zu sich selbst erkennen wollten. Renoir, so notiert er etwa, habe einfach nicht genau genug hingeschaut, sondern lieber gesehen, was er sehen wollte. An Monets Variationen der Kathedrale von Rouen missfällt ihm die gewollte Abweichung vom Dinglichen - die Kathedrale leide unter der "Gleichgültigkeit des Malers, der in ihr nicht mehr sieht als ein von Sonne beschienenes Stück Stein, eine Wucherung mit Konturen". Monets kurz zuvor entstandene Serie der Pappeln am Ufer der Epte hingegen trifft auf das Lob des Rezensenten, da sie dem Betrachter ein Gefühl für den Raum und die Atmosphäre der Luft vermitteln.
Auch in seinen Betrachtungen zur Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts bleibt Updike seinen ästhetischen Vorlieben treu. Dem Fotorealismus des Amerikaners Richard Estes mit seiner Aufmerksamkeit für die reflektierenden Glas- und Chromoberflächen der Großstadt kann er mehr abgewinnen als den zeitgleichen Volten der Konzeptkunst. Op-Art, so Updike, sei die letzte Kunstbewegung gewesen, die ihm Spaß gemacht habe, der Minimalismus die letzte, die er wirklich zur Kenntnis genommen habe. Mit der zeitgenössischen Kunst wurde ihm auch der flankierende Kunstbetrieb zunehmend fremd. Immer wieder streut er in seinen Ausstellungskritiken entsprechende Randbemerkungen ein. Aber auch wenn Updike darin sein Befremden über die "Verwandlung von Museen in sagenhafte Touristenfallen" oder die schale Didaktik von Ausstellungsvideos zu erkennen gibt, bleibt der Ton ironisch und beschwingt und gleitet niemals ab in die Untiefen des Kulturpessimismus.
Neben Gemälden und Skulpturen würdigt Updike auch Cartoons und Buchillustrationen, und eine seiner eindrücklichsten Beschreibungen gilt bezeichnenderweise keinem Kunstwerk, sondern einem historischen Foto aus dem Familienalbum. Es zeigt den neunjährigen John Updike auf der Veranda seines Elternhauses in Shillington, Pennsylvania, sonntäglich gekleidet und ganz in die Lektüre eines Comics vertieft. Updike erkennt in dem Bild die liebevolle Sorgfalt seiner Mutter, die hier mit ihrer Kodak-Balgenkamera ihr einziges Kind für die Nachwelt in Szene setzte - "der Autor in jungen Jahren in seinem Freilichtbüro". Im Anblick der Schwarzweißfotografe ruft sich Updike diesen verlassenen Ort der Kindheit noch einmal in Erinnerung, von dem nach Seife riechenden Waschbecken aus Stein bis zu den roten Einmachringen aus Gummi, die verstreut herumlagen, wenn in der Küche Obst eingemacht wurde.
Die Strenge, mit der Updike jede Projektion aus der Beschreibung von Hoppers Gemälden verbannen wollte, hat er selbst zum Glück in seinen Texten nicht durchgehalten. Beim Anblick von Antonella da Messinas "Heiligem Hieronymus im Gehäuse" imaginiert er den Lärm der Vögel, die in den leeren Fensterbögen hocken, und mutmaßt, dass die Holztruhe im Rücken des Gelehrten wohl Stapel unverlangt eingesandter Predigten enthält: im nächsten Moment wird sie unter lautem Poltern von ihrem erhöhten Podest herunterstürzen. Angesichts des ganz in sein Manuskript vertieften Kirchenvaters gilt die Aufmerksamkeit des Autors nicht zuletzt einer Frage, die nur mit den Mitteln der Imagination geklärt werden kann: "Wer füttert die Katze?"
PETER GEIMER
John Updike:
"Über Kunst".
Schriften 1979-2008.
Herausgegeben und aus dem Englischen von Antje Korsmeier.
Piet Meyer Verlag,
Bern/Wien 2018.
356 S., geb., 28,40 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Paul Stoop erkennt John Updike als Vermittler zwischen europäischer und amerikanischer Kunst. Wissen, Empirie und Empathie des Kunstkenners und Schriftstellers verblüffen Stoop ein ums andere Mal beim Lesen der Essays aus drei Jahrzehnten. Ob Updike sich über schlechte Kunst mokiert, Material, Technik und gesellschaftlichen Kontext bei Cranach und Pieter de Hooch analysiert, stets trifft Stoop auf die sehr persönliche, den Leser nicht bevormundende, sondern anregende Begeisterung und Verzauberung des Autors. Die Ausgabe von Antje Korsmeier gefällt ihm auch durch Sorgfalt in der Übersetzung und Kommentierung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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