In der hier vorgestellten Analyse geht es um die Spuren, die diese lange Fremdherrschaft hinterlassen hat, jedoch nicht bei den Einwohnern des Landes, sondern vielmehr bei den anderen, dem Westen. Unter der Perspektive der Postkolonialen Theorie wird mit der qualitativen Inhaltsanalyse versucht, Erkenntnisse darüber zu generieren, ob heutzutage immer noch Denkstrukturen aus der Kolonialzeit bei internationalen Administrationen vorherrschend sind. Um das Postkoloniale Denken erfassen zu können, wurde das Konstrukt von Paternalistischen Mustern kreiert, das sich aus zwei Bestandteilen zusammensetzt: Zum einen die eingangs schon geschilderte Zeit der Fremdherrschaft und zum anderen der Begriff der Balkanisierung und Balkanismus in ihrem jeweiligen Bedeutungszusammenhang. Haben sich also Stereotypen aus dieser Zeit im Denken der internationalen Administration erhalten und werden dazu heute noch Begriffe aus der Kolonialzeit verwendet, um die Zusammenarbeit mit ihnen zu beschreiben? Konnte sich eine gewisse Beschreibung der Bosniaken und Bosnier bis heute halten, sodass diese bis heute als andersartig wahrgenommen werden. Ziel der Untersuchung ist es, zu beweisen, dass bei internationalen Administrationen eine gewisse Voreingenommenheit gegenüber der politischen Führung von Bosnien und Herzegowina aus kolonialen Zeiten immer noch präsent ist, was anhand von Beschreibungen deutlich werden soll.
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