Auslöser eines großen Theaterskandals und Reiseführer durch ein unbekanntes Universum: Roland Barthes ist in seinem Racine-Buch als ingeniöser Analytiker von Macht- und Affektstrukturen neu zu entdecken.Der Dramatiker Racine gilt in Frankreich als Nationalheiligtum und ist dort ebenso bekannt wie hierzulande Goethe oder Schiller. Als Roland Barthes sein Buch Über Racine 1963 publizierte, löste das einen regelrechten Skandal aus, analysiert er doch den kanonischen Klassiker mit einem ethnographischen Ansatz, der das Funktionieren der Texte und seine Regeln bloßlegt. Barthes seziert auf ebenso brillante wie luzide Weise das Universum dieses Autors und schert sich eher wenig um seinen Ruhm und sein Nachleben.»Über Racine« markiert zugleich einen Umbruch in der Literaturtheorie, da Barthes hier zum ersten Mal die Möglichkeiten eines strukturalen Ansatzes vorführt und eine neue Art von Kritik zu etablieren sucht. Sein Buch, das hier erstmals in deutscher Sprache vorliegt, ist nicht nur eine bis heute ungemein auf- und anregende Lektüre, sondern auch ein idealer Reiseführer durch das Werk Racines. Ein in doppelter Hinsicht klassisches Buch.