"Manchmal möchte ich, dass du meinetwegen weinst." Doch es ist Mina, die seinetwegen weint, Elias wegen, ihres toten Geliebten. Es wird ein Blick in die Gefühlswelt einer jungen Frau gewährt, die in einem Kriegsgebiet lebt, liebt und leidet. Atmosphärisch dicht und reich an Bildern jagt der Text durch Erinnerungsfetzen der Protagonistin, treibt von sinnlichen Momenten zu Granatschüssen und bleibt dabei immer ganz nah an der verzweifelten Liebe Minas zu Elia, jener Schattengestalt, die für den Leser gleichwohl wie für Mina ungreifbar ist. Der Text gliedert sich in zwei Ebenen, die Erzählung, die in Minas Zimmer beginnt und in dritter Person geschildert wird und Minas ganz persönlichen Gedanken, Tagebuchnotizen vielleicht, die ihre Gefühlswelt aus eigener Perspektive intensiv und unmittelbar erfahrbar machen. In der Illustration wird der Gegensatz von Elia, dem Kämpfer und der weichen, sensiblen Mina betont. Elia bleibt ein kompakter Schatten, während Mina, ähnlich wie im Text weichgezeichnet, mit Aquarell, Bleistift und Tusche umrissen wird.