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Im Sommer des Jahres 1764 erschien in Livorno im Großherzogtum Toskana, das damals zum Habsburger Reich gehörte, ohne Namen des Verfassers ein schmales Buch von eben hundert Seiten über Verbrechen und Strafen: 'Dei Delitti e delle Pene'. Das Titelblatt gab einen Satz Bacons wieder, der besagen sollte, daß der Zweck, dem dieses Buch diente, nicht sofort und mit einem Male zu erreichen sei, doch an die Beständigkeit und Festigkeit seiner Propagierung der Erfolg sich knüpfen werde. Cesare Beccaria (geboren am 15. März 1738 in Mailand, gestorben am 28. November 1794 ebendort) bestritt in dieser…mehr

Produktbeschreibung
Im Sommer des Jahres 1764 erschien in Livorno im Großherzogtum Toskana, das damals zum Habsburger Reich gehörte, ohne Namen des Verfassers ein schmales Buch von eben hundert Seiten über Verbrechen und Strafen: 'Dei Delitti e delle Pene'. Das Titelblatt gab einen Satz Bacons wieder, der besagen sollte, daß der Zweck, dem dieses Buch diente, nicht sofort und mit einem Male zu erreichen sei, doch an die Beständigkeit und Festigkeit seiner Propagierung der Erfolg sich knüpfen werde. Cesare Beccaria (geboren am 15. März 1738 in Mailand, gestorben am 28. November 1794 ebendort) bestritt in dieser Abhandlung den Sinn der Todesstrafe und verfocht soziale Bedingungen, die Verbrechen einschränken müßten. Es war dies der erste wahrhaft unabhängige und von Rücksichten freie literarische Ausdruck der Aufklärung im Reich der Kaiserin Maria Theresia. Die vorliegende Neuübersetzung folgt der letzten Ausgabe Beccarias von 1766 und bringt im Anhang Texte aus der zeitgenössischen Diskussion. 'Mißhandlung und Folter, all das Furchtbare wurde entweder tatsächlich beseitigt oder in den Strafprozessen aller Staaten wenigstens abgemildert; und dies ist das Werk nur eines Buches.' (Pietro Verri)