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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

In seinem Roman "Überall Blut", so Rezensent Frank Schäfer, betätigt sich der spanische Romancier Rafael Reig als Leichenfledderer sämtlicher Trivialgenres: Science-Fiction, Western, Superhelden-Comic, Porno und vieles mehr. Und wer so postmodern agiert, dem kann man wohl kaum vorwerfen, dass seine "Fiktionsklitterungen" sich nicht zu einem "homogenen Roman" fügen, natürlich nicht, meint der Rezensent. Doch so richtig schlau wird man aus Schäfers Besprechung nicht. Denn gerade noch klangen Beschreibungen wie "virtuose Persiflage der Barockmoderne" oder "ziemlich ausgekochter, manchmal etwas wirrköpfiger und surrealistischer Trash-Bastard" wie ein Lob, gerade noch schwärmt er davon, wie Reig "zwei ethische Positionen in Gestalt zweier Archetypen der Populärkultur gegeneinander antreten lässt", als sein Held Carlos Clot sich entscheiden muss, ob er seine Tochter rettet oder die Welt, da nimmt das Lob ein jähes Ende: Dieses "literarische Vexierspiel" kommt ihm zu "intertextuell" und emotionslos daher.

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