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Dichterische Form kann überfordert werden: Diese Überforderung aber legt zu allererst genuine Darstellungsmöglichkeiten literarischer Kunst frei. Der Sammelband widmet sich erstmals der konkreten Analyse solcher Phänomene in Theorie und hermeneutischer Praxis.Die Formdiskussion in der Literaturwissenschaft hat das Phänomen der Überforderung bisher nicht eigens terminologisch fixiert. Mit diesem Begriff kann beschrieben werden, dass dichterische Formensprache einen Grenzbereich ihres Gelingens aufweist, in dem sie zugleich noch wirksam und bereits unbrauchbar, noch aktuell und bereits…mehr

Produktbeschreibung
Dichterische Form kann überfordert werden: Diese Überforderung aber legt zu allererst genuine Darstellungsmöglichkeiten literarischer Kunst frei. Der Sammelband widmet sich erstmals der konkreten Analyse solcher Phänomene in Theorie und hermeneutischer Praxis.Die Formdiskussion in der Literaturwissenschaft hat das Phänomen der Überforderung bisher nicht eigens terminologisch fixiert. Mit diesem Begriff kann beschrieben werden, dass dichterische Formensprache einen Grenzbereich ihres Gelingens aufweist, in dem sie zugleich noch wirksam und bereits unbrauchbar, noch aktuell und bereits überwunden ist: indem sie nämlich an den Rand ihrer konkreten Leistungsfähigkeit gelangt und damit in »bestimmter Negation« auf kommende Formen verweist, in denen sich das Ungenügen aufhebt. Der Zugriff auf solche Phänomene gibt möglicherweise wesentliche Eigenschaften, Entwicklungstendenzen und Funktionskontexte dichterischer Form überhaupt zu erkennen. Der vorliegende Band versammelt erstmals Beiträge, die diesem Phänomen am konkreten historischen Einzelfall nachspüren.Mit Beiträgen u. a. von: Frauke Berndt, Dieter Burdorf, Carsten Dutt, Albrecht Koschorke, Peter Utz, Juliane Vogel, David E. Wellbery.
Autorenporträt
Jan Urbich, geb. 1978, ist akademisch sowohl in der Literaturwissenschaft als auch in der Philosophie beheimatet. 2016/2017 und 2018/2019 Feodor-Lynen-Fellowship der Alexander von Humboldt-Stiftung in Chicago und Leipzig. Seit 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik der Universität Leipzig.Veröffentlichungen u.a.: (Mithg.) Handbuch Ontologie (2019); (Hg.) Philosophie 19. Jahrhundert (2016); Benjamin and Hegel. A Constellation in Metaphysics (2015); (Mithg.) Benjamins Wahlverwandtschaften. Zur Kritik einer programmatischen Interpretation (2015); (Mithg.) Der Ausnahmezustand als Regel. Eine Bilanz der Kritischen Theorie (2013); Literarische Ästhetik (2011); Darstellung bei Walter Benjamin (2010).

David E. Wellbery, geb. 1947, ist Professor für deutsche Literatur an der University of Chicago.Veröffentlichungen u. a.: Goethes Spätwerk (Mithg., 2020); Goethes Pandora. Dramatisierung einer Urgeschichte der Moderne (2017); Eine neue Geschichte der deutschen Literatur (Mithg., 2007); Seiltänzer des Paradoxalen (2006).