Arnold van Genneps Hauptwerk Les rites de passage, zuerst 1909 erschienen, ist ein "Klassiker" der Ethnologie, wenn es um die Wahrnehmung und Erforschung rituellen und symbolischen Verhaltens geht. Van Gennep beschreibt, wie bei unterschiedlichen Völkern das Problem der Grenzüberschreitung, das die Dynamik des sozialen Lebens begleitet, durch die Herausbildung von Ritualen bewältigt worden ist: so etwa Orts-, Status- und Berufswechsel, Erwachsenwerden und Altern, Geburt und Tod. Die damit verbundenen Rituale bezeichnet er als "Übergangsriten ". Sein Buch bietet ein bis heute aktuelles Modell zur Einordnung und Erklärung ritueller Praktiken und eröffnet einen neuen Blick auch auf unsere modernen Alltagsrituale.