Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Beschreibung und Erforschung von Ritualen ist seit jeher ein zentraler Bestandteil der kultur- und sozialanthropologischen Wissenschaftsarbeit. Sie ging hervor "aus der Rezeption von (Reise-) Beschreibungen über die Bräuche und Sitten sogenannter "Wilder", die von sogenannten "Zivilisierten" hauptsächlich im Verlauf der zweiten Kolonialisierungsphase, also etwa ab der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, nach Mitteleuropa gelangten."1 Seit der Entstehung der kultur- und sozialanthropologischen Wissenschaft ist eine Vielzahl unterschiedlicher Rituale beobachtet und beschrieben worden. Jedoch wurden diese lange Zeit zumeist isoliert und lediglich in Ausschnitten betrachtet, selten in der gesamten Struktur ihres Ablaufs gedeutet geschweige denn untereinander verglichen.2Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts versuchten einzelne Wissenschaftler, bei den solcherart beschriebenen Ritualen durch vergleichende Analyse Analogien in Bedeutung und Abfolge herauszuarbeiten um auf dieser Grundlage weiterführende Theorien und Modelle zu erstellen. Durch diese Arbeitsweise zeichneten sich z.B. Marcel Mauss, der aus einer Vielzahl dokumentierter Riten sein Modell des Gabenaustausches entwickelte, oder Arnold Van Gennep aus, auf den das Modell der Übergangsrituale zurückgeht, welches in dieser Arbeit vorgestellt und anhand von Beispielen näher erläutert werden soll.
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