Nach dem Roman Die Habenichtse, für den sie den Deutschen Buchpreis erhielt, legt Katharina Hacker nun Überlandleitung vor: Prosagedichte, die die Zwischenräume und -zeiten zwischen Imagination und Realität betreten, sprachliches Neuland erschließen, »während die Landschaft sich unter dem täglichen Blick abnutzt«.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Die häufig als Verlegenheitsetikett gebrauchte Gattungsbezeichnung "Prosagedichte" verwendet Katharina Hacker in ihrem neuen Prosaband durchaus zu Recht und entzieht sich damit geschickt den eindeutigen Anforderungen von Prosa oder Lyrik, meint Tobias Lehmkuhl anerkennend. Die ersten beiden Abteilungen der Texte überzeugen ihn dann auch durch ihre Schlichtheit und ihre auf den einzelnen Moment gerichtete Aufmerksamkeit. Hier findet er viele Beobachtungen der Natur und es dominiert ein "leiser Ton", wie er feststellt. Der dritte Teil dagegen erscheint dem Rezensenten zu unentschlossen, nicht nur in der Groß- oder Kleinschreibung, und hier vermutet er, die Autorin strebe gar nach "richtigen" Gedichten mit einem "tieferen 'Sinn'". Dass das schief geht, wundert Lehmkuhl nicht und er hält sich deshalb lieber an die Texte, die ihn durch ihre schlichte Einfachheit bewegt haben, wie er lobt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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