Ein fundierter Überblick über die Stellung Afrikas im globalen Kapitalismus wie umgekehrt über die Verankerung des Kapitalismus in Afrika. Es geht um die historischen und aktuellen wirtschaftlichen Verhältnisse, die in der Literatur sonst meist vernachlässigt werden. Unter Aufnahme der Diskussion über die 'Afrikanische Produktionsweise' zeigt Jörg Goldberg, dass die für wirtschaftliches Wachstum unabdingbare Synergie von Staat und privatem Kapital gestört ist. Die afrikanischen Bauern, Kleinunternehmer und Händler sehen ihre Lebensgrundlage durch die marktradikale Strukturanpassungspolitik gefährdet. Überlebenssicherheit verspricht einzig der Rückzug in vorkapitalistisches Verhalten. Weltbank, IWF und WTO haben in ideologischer Verblendung übersehen, dass die kapitalistische Produktionsweise bestimmte gesellschaftliche und staatliche Institutionen voraussetzt. Deren Herausbildung haben die aufgezwungenen neoliberalen 'Reformen' blockiert. Welche Chancen hat da eine eigenständige kapitalistische Entwicklung in Afrika?