Mit Verve und einem leisen, unaufdringlichen Humor erzählt Daniela Böhles neues Buch vom Leben nach dem Auszug der eigenen Kinder und über vergessene und wiedergefundene Träume. »Überlebenstraining« ist ein klischeefreier, ehrlicher Unterhaltungsroman, der alle seichten Fahrwasser des Genres geschickt umschifft. Als ihre beiden erwachsenen Kinder ausgezogen sind, tut sich vor Ellen eine große Leere auf: Ihr Mann und sie haben sich nicht mehr viel zu sagen, das Verhältnis zur Tochter und zu ihren Eltern ist angespannt, ihr Job in der Arbeitsagentur, den sie vor Jahren gegen eine Existenz als Hutmacherin eingetauscht hat, ist nur noch eins: sicher. Als sie sich für einen Survivalkurs anmeldet, ist zumindest für ihre Freundinnen klar: Ellen steckt tief in der Midlife-Crisis. Doch dann erhält sie die Chance, für drei Monate eine Wohnung am anderen Ende der Stadt einzuhüten, doch statt Ruhe kehrt Chaos in Ellens Leben ein: Sie nimmt notgedrungen einen hilflos eingegipsten Bürokollegenbei sich auf, ihr Mann und ihre Tochter halten diesen für ihren Liebhaber und wenden sich ab, und selbst bei ihren betagten Eltern entwickelt sich eine handfeste Ehekrise. Hat die etwas mit dem Schuhkarton zu tun, den ihre Mutter seit Ellens Kindertagen im Schrank versteckt hält ...?