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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 2, Universität Kassel, Veranstaltung: Sozialwesen - Erkenntnistheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: "Spieglein,Spieglein an der Wand,wer ist die Schönste im ganzen Land?"Dann antwortet der Spiegel:"Frau Königin,ihr seid die schönste hier,aber Schneewittchen ist tausendmal schöner als ihr!"Nicht nur in Märchen kommt Spiegeln eine große Faszination zu;daran hat sich seit Jahrtausenden nichts geändert.Bei Schneewittchen erscheint der Spiegel als Ort der Wahrheit.Er gibt Auskunft darüber,wer die Schönste im…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 2, Universität Kassel, Veranstaltung: Sozialwesen - Erkenntnistheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: "Spieglein,Spieglein an der Wand,wer ist die Schönste im ganzen Land?"Dann antwortet der Spiegel:"Frau Königin,ihr seid die schönste hier,aber Schneewittchen ist tausendmal schöner als ihr!"Nicht nur in Märchen kommt Spiegeln eine große Faszination zu;daran hat sich seit Jahrtausenden nichts geändert.Bei Schneewittchen erscheint der Spiegel als Ort der Wahrheit.Er gibt Auskunft darüber,wer die Schönste im Lande sei. Ein eigenartiges Paradox zeigt sich:Der Spiegel verrät die Wahrheit nicht durch das Bild,sondern er verkündet sie durch die Stimme.Betrachten wir den gewöhnlichen Spiegel;auch er zeigt Merkwürdigkeiten.Da ist die Vertauschung von links nach rechts.Das weckt immer wieder Zweifel daran,ob das Spiegelbild die Gestalt des Betrachters wirklich so zeigt,wie er ist-ein Zweifel,der dazu führen kann,das Spiegelbild nochmals zu spiegeln und damit die Vertauschung aufzuheben.Gewöhnlich sagt man,man sehe sich im Spiegel.Sieht man sich wirklich?Oder nur die Vorderseite der eigenen Gestalt?Hinzu kommen weitere Ursachen der Verwirrung: Nicht jeder Spiegel ist gleich wie der andere.Die eigene Gestalt erscheint auf Wasseroberflächen,in ebenen und gekrümmten Spiegel oder im Auge des Gegen-über in unterschiedlicher Form,so dass der Zusammenhang von Spiegelbild und Objektivität nicht ohne weiteres evident ist.Schließlich erstaunt der Reiz von Idealität,Makellosigkeit, der vom Spiegelbild ausstrahlt!Auch in der Psychoanalyse,deren Aufmerksamkeit dem gilt,was man Seelisches nennt,sind diese Erfahrungen aufgenommen worden: Schon das Wort "Seele" weckt Assoziationen zu See,damit auch zu Spiegel,Oberfläche und Tiefe.Schon S. Freud,hat in ein überlieferten Mythos,in dem sich der Held in sein Spiegelbild im Wasser verliebt: Narzißmus,gesprochen. Liest man Freuds Werke,stößt man nicht nur in der Arbeit,die er mit "Zur Einführung des Narzißmus" betitelt hat, auf Spiegelmetaphern. Dennoch hat Freud nicht von einen Spiegelstadium gesprochen und seine Beobachtungen und Gedanken dazu nicht systematisiert.Anders verhält es sich bei Lacan,der in bezug auf diese Thematik Freuds Werke in direkter Linie fortgesetzt hat.Das Konzept des Spiegelstadiums beansprucht in der Lehre Lacans einen privilegierten Platz.Dies aus zwei Gründen:Es wurde zuerst ausgearbeitet,vor den Konzepten des Symbolischen und des Realen.In inhaltlicher Hinsicht ist das Spiegelstadium geeignet,Vorgänge in der psychoanalytischen Kur zu erhellen, aber auch Einsichten über Liebe und Sexualität zu vermitteln.
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