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"Wielands Übersetzungen stellen einen Höhepunkt in der gesamten Geschichte der Übersetzungskultur dar. Das Geschäft des Übersetzens wurde Wieland in seinen letzten Lebensjahren mehr und mehr zur Hauptaufgabe: »Aber mir selbst gewährt diese Arbeit den schönsten Lebensgenuß, dessen ich in einem so weit vorgerückten Alter noch fähig bin«, schreibt er 1807 anläßlich seiner Cicero-Übertragung an Friedrich von Müller. Schon in den achtziger Jahren des vorausgehenden Jahrhunderts hatte Wieland sich der Übersetzung eines antiken Autors angenommen, der ihm seit der Jugendzeit ein Lieblingsdichter war:…mehr

Produktbeschreibung
"Wielands Übersetzungen stellen einen Höhepunkt in der gesamten Geschichte der Übersetzungskultur dar. Das Geschäft des Übersetzens wurde Wieland in seinen letzten Lebensjahren mehr und mehr zur Hauptaufgabe: »Aber mir selbst gewährt diese Arbeit den schönsten Lebensgenuß, dessen ich in einem so weit vorgerückten Alter noch fähig bin«, schreibt er 1807 anläßlich seiner Cicero-Übertragung an Friedrich von Müller. Schon in den achtziger Jahren des vorausgehenden Jahrhunderts hatte Wieland sich der Übersetzung eines antiken Autors angenommen, der ihm seit der Jugendzeit ein Lieblingsdichter war: Horaz. Gerade die Briefe und Satiren des Horaz, ein herausragendes Beispiel römischer Gesellschaftsdichtung, gaben dem 'gesellschaftlichen Schriftsteller' Wieland Gelegenheit, seinen unübertroffenen Spürsinn für die jeweils sich andeutenden zwischenmenschlichen Beziehungen zu bewähren. Wielands Übersetzungskunst zeigt größte Flexibilität, größte Freiheit, größte Vielfalt der Mittel; ihr Repertoire reicht von scharf zupackender Wörtlichkeit über die behagliche Paraphrase bis zur eingearbeiteten Interpretation und wirkt doch stets wie aus einem Guß."
Autorenporträt
Wieland, Christoph MartinChristoph Martin Wieland wurde am 5. September 1733 in Oberholzheim geboren. Nach dem Besuch des pietistischen Internats Kloster Berge bei Magdeburg begann er 1749 ein Philosophie-Studium in Erfurt. Ein Jahr später wechselte er zu einem Jura-Studium nach Tübingen. Ab 1752 arbeitete er als Hauslehrer in der Schweiz. Während seiner Professur an der Universität Erfurt von 1769 bis 1772 gründete er die Zeitschrift »Der Teutsche Merkur«, die eine herausragende Stellung im Geistesleben der Zeit einnahm und so zu Weimars Rolle als literarisches Zentrum beitrug. Er veröffentlichte im Merkur eine Vielzahl eigener Essays und Aufsätze, beschäftigte sich mit philosophischen, politischen, gesellschaftlichen und ästhetischen Fragen. Daneben schrieb er Romane, Satiren und Dramen und übersetzte Shakespeare ins Deutsche. Christoph Martin Wieland starb am 20. Januar 1813 in Weimar.