Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Universität Wien (Institut für Germanistik), Veranstaltung: SE: Gesamtkunstwerk und Totalitarismus, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Seminararbeit wird eben jene Frage beantwortet, inwiefern Joseph von Eichendorff die Gegensätze "Moral" und "Amoral" zur wirkungsästhetischen Überwältigung der Leser darstellt und sie vereint beziehungsweise welcher der beiden Begriffe schließlich über den anderen erhaben ist. Dabei wird nicht nur sichtbar, wie es Eichendorff schafft, die Grenzen zwischen Realität und Phantasie immer wieder aufs Neue zu verschieben, sondern auch, dass sich die Gegensätze in einer ständigen Bedeutungsumkehr befinden.Zu Beginn der Epoche der Romantik befindet sich die Welt im Umbruch. Die Französische Revolution, die Napoleonischen Kriege und der Zerfall des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation bringen Unsicherheit mit sich. Die Romantik als literarische Epoche versucht dem Rationalismus und dem Realismus der Aufklärung zu entkommen. Dabei entwerfen die Romantiker ein Konzept, das weit über einen bloßen Gegenentwurf zur Klassik hinausgeht. In der Literatur wird die Sehnsucht nach Stabilität, Tradition und Beständigkeit gestillt und das Idealbild des Mittelalters mit all seinen Helden und Tugenden wieder zum Leben erweckt. Phantasie- und gefühlsbetonte Stimmungen, das Erleben mit allen Sinnen und Harmonie stehen im Mittelpunkt der Literatur. Und doch gehen die Romantiker noch weiter und versuchen Gegensätze in ihrer gemeinsamen Anwesenheit aufzuheben. Gewissermaßen soll das Lesepublikum von der Kunst überwältigt werden und die kulturelle gemeinsame Identität neu gestiftet werden.
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