Rezension: Johanna Diehl - Ukraine Series.
Der in Berlin lebenden und arbeitenden Fotokünstlerin Johanna Diehl (Jahrgang 1977) ist ein außergewöhnliches Fotoprojekt gelungen. Für diese anspruchsvolle Foto-Serie bereiste sie in der jüngsten Vergangenheit die Ukraine und hat dort ehemalige
Synagogen in den Fokus genommen. Im Sieveking Verlag ist hierzu 2015 der Foto-Bildband der Künstlerin…mehrRezension: Johanna Diehl - Ukraine Series.
Der in Berlin lebenden und arbeitenden Fotokünstlerin Johanna Diehl (Jahrgang 1977) ist ein außergewöhnliches Fotoprojekt gelungen. Für diese anspruchsvolle Foto-Serie bereiste sie in der jüngsten Vergangenheit die Ukraine und hat dort ehemalige Synagogen in den Fokus genommen. Im Sieveking Verlag ist hierzu 2015 der Foto-Bildband der Künstlerin Johanna Diehl mit dem Titel „Ukraine Series“ erschienen. Es entstanden einzigartige Momentaufnahmen einer vergangenen Epoche. Einstmals gab in der Ukraine große und lebendige jüdische Gemeinden. Deren Synagogen wurden zum großen Teil während der deutschen Besatzung teilweise zerstört oder gerieten nach dem II. Weltkrieg unter sowjetischer Herrschaft in Vergessenheit bzw. wurden völlig fremden Zwecken (z.B. als Autowerkstätten, Sportheime, Fabriken, Lichtspielhäuser) zugeführt, ja es wurden sogar die jüdischen Gotteshäuser als KGB Gefängnis missbraucht. Was heute noch von den Fragmenten der Synagogen in der Ukraine zu sehen und übrig geblieben ist hat, Johanna Diehl mit eindrucksvollen und beklemmenden Fotos dokumentiert.
Eine Ausstellung mit Aufnahmen dieser Werkgruppe von Johanna Diehl ist in der Pinakothek der Moderne in München vom 28. Oktober 2015 bis 6. März 2016 zu sehen.
Der ausgezeichneten Foto Bildband einfühlsamen und zugleich schonungslos Aufnahmen wird hervorragend ergänzt durch anspruchsvolle und literarische Texte von Juri Andruchowytsch.
Johanna Diehl: „Ukraine Series“, Sieveking Verlag, München 2015, gebundene Ausgabe, Format 23,6 x 27 cm, 160 Seiten, 72 Abbildungen, Text in deutscher und englischer Sprache.
Willi Wilhelm, Bornheim, Oktober 2015.