60,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 1-2 Wochen
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

Bislang wurde in der Forschung die These vertreten, wonach sich galizische Juden nicht mit der ukrainischen Kultur identifiziert hätten; stattdessen wird die Geschichte von Juden und Ukrainern häufig mit Gewalt und Abgrenzung assoziiert. Nach wie vor fehlen aber umfassende Studien, die sich den alltäglichen Interaktionen der beiden Gruppen in der Mikroperspektive widmen. Ziel dieser Publikation ist es daher, die unbeachtete gemeinsame Alltagsgeschichte von Juden und Ukrainern zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass Juden von den Ukrainern wahlweise deren Lebensweisen, Sprache, Religion,…mehr

Produktbeschreibung
Bislang wurde in der Forschung die These vertreten, wonach sich galizische Juden nicht mit der ukrainischen Kultur identifiziert hätten; stattdessen wird die Geschichte von Juden und Ukrainern häufig mit Gewalt und Abgrenzung assoziiert. Nach wie vor fehlen aber umfassende Studien, die sich den alltäglichen Interaktionen der beiden Gruppen in der Mikroperspektive widmen. Ziel dieser Publikation ist es daher, die unbeachtete gemeinsame Alltagsgeschichte von Juden und Ukrainern zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass Juden von den Ukrainern wahlweise deren Lebensweisen, Sprache, Religion, Werte oder Ideen annahmen und sich situativ dem ukrainischen Kulturraum anpassten. Eine jüdisch-ukrainische Identität war somit Ausdruck alltäglicher Begegnungen.

For a long time researchers on Jewish-Ukrainian relations put forward the thesis that Jews in Galicia did not identify with Ukrainian culture, instead Galician Jews have been portrayed as assimilating into German and Polish culture. Based on new archival documents, I analyzed those Jews who were willing to adopt elements of Ukrainian culture in the following research fields: education, conversion and military. Overall, I have discovered and examined Jews who interacted in various ways with Ukrainian culture or were even part of it. Although Jews and Ukrainians had bitter quarrels and engaged in physical violence, it cannot be ignored that some Jews found their own ways of positioning themselves within the Ukrainian community.
Autorenporträt
Dr. Nino Gude ist Bibliothekar und Osteuropahistoriker. Als wissenschaftlicher Projektmitarbeiter an der Universität Wien forschte er zur jüdischen und ukrainischen Geschichte und war Kollegiat des Doktoratskollegs 'Das österreichische Galizien und sein multikulturelles Erbe'.